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Abschied vom Praxisleben

Abschied vom Praxisleben

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Foto: WAZ FotoPool
Es sind viele liebevolle Dankesbriefe, die Rita und Dr. Fayez El-Nounou in diesen Tagen erreichen und ihre Herzen berühren. „Es ist schon ein emotionaler Moment, aus dem Praxisalltag auszuscheiden“, sagen die Allgemeinmedizinerin und der Internist

Rees. 

Es sind viele liebevolle Dankesbriefe, die Rita und Dr. Fayez El-Nounou in diesen Tagen erreichen und ihre Herzen berühren. „Es ist schon ein emotionaler Moment, aus dem Praxisalltag auszuscheiden“, sagen die Allgemeinmedizinerin und der Internist, die ihre Praxis nun in jüngere Hände legen. „Es war unser Lebenswerk und da tröstet es sehr, dass unser Sohn Michal die Praxis weiterführt.“

Rita El-Nounou stammt aus Esserden, hat in Aspel ihr Abitur absolviert und 1968 in Münster mit dem Studium begonnen. „Zuerst Lehramt für Sport und Französisch. Doch gleich im ersten Semester lernte ich meinen Mann kennen.“ Fayez El-Nounou ist Palästinenser, er stammt aus Gaza und kam 1963 nach Deutschland. „Ich stand vor dem Physikum und Rita hörte mich beim Spaziergang ab. Sie hätte damals schon für mich die Prüfung ablegen können“, erzählt Dr. El-Nounou schmunzelnd. Nach dem ersten Staatsexamen wechselte Rita El-Nounou zur Medizin. „1977 wurde Michal geboren, 1979 mein Sohn Sami, im Staatsexamen war ich hochschwanger!“, erinnert sie sich. „Eigentlich wollten wir im Münsterland bleiben, doch dann hörte ich von der Vakanz des Hausarztsitzes in Rees. Im Oktober 1983 hatte Dr. Lamers seine Praxis aufgegeben, im April 1984 eröffnete ich meine Praxis am Melatenweg.“ Die Reeser waren glücklich, wieder hausärztlich versorgt zu sein, so dass sich im Jahr 1986 auch ihr Mann in Rees niederließ. „In der Gouverneurstraße hatte Rudi Kemkes im Neubau für uns zwei Wohnungen zur Praxis zusammengelegt. Da blieben wir bis 1997.“ An der Florastraße bauten sie ihr Haus mit Praxis.

Sohn Michal kam im Jahr 2008 als Assistenzarzt in die Praxis, seit 2010 hat er den Kassenarztsitz inne. Es hat von Anfang an gut geklappt – Vater, Mutter und Sohn. „Ich habe zu unseren Arzthelferinnen gesagt: ‘Er ist jetzt euer Chef. Was er sagt, das gilt“, erinnert sich Vater El-Nounou. „Er hat von uns gelernt, etwa den gesamten Verwaltungsapparat, und wir von ihm. Und wir waren von seiner Arbeit überzeugt“, resümiert Rita El-Nounou, die zu jeder Zeit leidenschaftliche Ärztin war.

Zwei Jahre haben die El-Nounous Nachfolger gesucht. Es gab Bewerbungen, aber jetzt erst hat es gepasst. Ricarda Beckmann und Dr. Sarah Bremer werden in die Facharztpraxis für Innere und Allgemeinmedizin „DoctoRees“ einsteigen. Ricarda Beckmann ist die Tochter von Dr. Henner und Dr. Johanna Schlaghecken. „Dr. Schlaghecken war der Hausarzt unserer Familie. Schon als Kind ging ich dorthin. Und so schließt sich heute für mich der Kreis“, zeigt sich Rita El-Nounou gerührt. Dr. Bremer arbeitete als Assistenzärztin in der Praxis Balaom.

In den ersten Monaten wird Ehepaar El-Nounou noch mit Rat und Tat dem jungen Team zur Seite stehen. Dann endlich sind längere Reisen, vorzugsweise nach Spanien, angesagt. Dafür wollen sie Spanisch lernen und sich gern um die Enkelkinder kümmern. „Unser Dank gilt unseren langjährigen Mitarbeiterinnen, besonders Angelika Scholten, die von Anfang an dabei war, und Nadine Jansen. Nur im Team waren wir stark.“