Duisburg. Etwa 40 Männer und Frauen diskutieren regelmäßig beim „Runden Tisch offenes Rheinhausen“ über die Zukunft der in den Häusern In den Peschen lebenden Roma. Bei diesen nicht öffentlichen Runden soll es gelegentlich auch schon mal laut zugehen. Interessen von Integrations-Initiativen prallen auf die der Nachbarn. Oder eben auch nicht mehr: Die Nachbarn wollen sich nun vom Runden Tisch zurückziehen.
Hans-Wilhelm Halle, er wohnt gegenüber den Häusern In den Peschen, erklärt: „Von der ersten Sitzung an werden diese Treffen von Gutmenschen, die glauben die Problematik mit Singen, Tanzen und Klatschen lösen zu können, dominiert. Beim jüngsten Treffen Anfang Juni gipfelte dieser Runde Tisch in schier endlosen Monologen einer Lehrerin, die offensichtlich der festen Überzeugung ist, dass Integration nur ebenso zu bewerkstelligen ist.” Laut Hans-Wilhelm Halle sei die Zahl der in den Häusern lebenden Roma wieder gestiegen, Ruhestörungen und Vermüllung des Wohnumfeldes inklusive. Heiner Augustin, hiesiger Pfarrer und einer von insgesamt fünf Sprechern des Runden Tisches, bedauert es, dass die Anwohner nicht mehr mitdiskutieren wollen: „Der Runde Tisch ist ein wichtiges Gremium für den Austausch aller Beteiligten.
Meinungsvielfalt zählt
Hier ist eine Vielfalt der Meinungen sehr wichtig.“ Die bislang letzte Sitzung stellt Augustin allerdings anders dar, als es Hans-Wilhelm Halle tut. „Wir mussten die Runde aufgrund rassistischer Bemerkungen unterbrechen. Ich habe diejenigen, die sich nicht an unsere Spielregeln halten, gebeten, die Sitzung zu verlassen. Rund ein Drittel der Teilnehmer, viele von ihnen kannte ich von vorherigen Treffen nicht, ist dann gegangen.“ Nach dem Eklat habe der Runde Tisch störungsfrei weiter gemacht, die Hinausgebetenen hätten draußen diskutiert. Heiner Augustin möchte weiterhin Anwohner beim Runden Tisch begrüßen. „Sie stehen im Mail-Verteiler, ich werde sie auch weiterhin zu den Treffen einladen.“
Der Runde Tisch könne zwar diskutieren, Initiative, um die Zustände rund um den Häuserkomplex zu verbessern, müsse aber von der Stadt kommen. „Viele Kinder aus den Häusern gehen auf umliegende Schulen. Ich würde es begrüßen, wenn über die Stadt Wohnungen in der Nähe gefunden würden.“
Zahl der Gemeldeten konstant
Dass aufgrund des guten Wetters die Zahl der Roma in den sogenannten Problemhäuser steigt, hält Augustin für unrealistisch. „Offiziell ist die Zahl der Gemeldeten nicht gestiegen, ich halte es aufgrund des abgedrehten Stroms für ausgesprochen unattraktiv, dort zu leben.“