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Offener Machtkampf im Duisburger Rathaus

Machtkampf im Duisburger Rathaus

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Foto: WAZ FotoPool

Duisburg. 

Zwei Wochen nach der Katastrophe bei der Loveparade ist es im Duisburger Rathaus zum offenen Schlagabtausch gekommen. Nachdem sich die Grünen-Ratsfraktion am Donnerstag noch hinter OB Adolf Sauerland (CDU) gestellt hatte, übt Baudezernent Jürgen Dressler (SPD) scharfe Kritik.

An seine Mitarbeiter schreibt Dressler, dass eine klare Strategie zur Behebung der Krise nach dem Unglück nicht erkennbar sei. „Die sogar vielfach erfahrenen Feindseligkeiten uns gegenüber finden stetig neue Nahrung durch ein untaugliches Krisenmanagement der Verwaltungsführung.” Offenbar herrscht im Rathaus völlige Orientierungslosigkeit. Dressler: „Gleichzeitig sehe ich nicht, dass derzeit von einer geordneten Verwaltungsführung ausgegangen werden kann.” Persönliche Verantwortlichkeiten für eine Rückkehr zum ordnungsgemäßen Handeln seien nicht geregelt. Dressler dringt auf eindeutige Weisungen. „Ein solches Handeln habe ich bereits mehrfach eingefordert.”

OB Sauerland kontert scharf

OB Sauerland kontert scharf: „Die Arbeit des Verwaltungsvorstands funktioniert reibungslos.“ Dressler habe an den letzten Sitzungen nicht regelmäßig teilgenommen, deshalb sei er auch nicht in der Lage, die Arbeit zu beurteilen. Sauerland: „In der nächsten Sitzung werden wir den Vorgang prüfen.“

Dressler hatte im Vorfeld der Loveparade Vorwürfe Richtung Sauerland und Ordnungsdezernent Wolfgang Rabe erhoben. Auf einem Sitzungsprotokoll vom 18. Juni, in dem die Kontroverse um die Sicherheitsbedenken festgehalten ist, notierte Dressler: „Ich lehne aufgrund dieser Problemstellung eine Zuständigkeit und Verantwortung…ab. Dieses entspricht in keinerlei Hinsicht einem ordentlichen Verwaltungshandeln.”

Schaller gerät mit Sportwagen ins Schleudern

Loveparade-Veranstalter Rainer Schaller hatte am Donnerstag Glück im Unglück. Er war mit seinem Sportwagen auf der A9 unterwegs, als er auf regennasser Fahrbahn ins Schleudern geriet und gegen die Mittelleitplanke prallte. Offenbar war Schaller zu schnell. Der 41-Jährige blieb unverletzt, an seinem Lamborghini entstand Schaden in Höhe von rund 100 000 Euro.