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Im freien Fall über Duisburg – Warum Bungee-Jumping nichts für Kontrollfreaks ist

Im freien Fall über Duisburg – Warum Bungee-Jumping nichts für Kontrollfreaks ist

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Im freien Fall über Duisburg – Warum Bungee-Jumping nichts für Kontrollfreaks ist

Im freien Fall über Duisburg – Warum Bungee-Jumping nichts für Kontrollfreaks ist

Duisburg Bungee-Jumping Sportpark Wedau

  • Im Sportpark Wedau steht von April bis Oktober ein Kran, von dem du Bungee-Springen kannst
  • Bist du dir noch nicht sicher, ob du dich das traust?
  • War ich auch nicht
  • Trotzdem habe ich es für dich ausprobiert

Duisburg. 

„Jetzt musst du springen“, schießt es mir durch den Kopf. Danke, Sven Regener, für diese Liedzeile. Sie macht es allerdings nicht leichter, hier oben zu stehen, 50 Meter über der Regattabahn. Ich kann ganz Duisburg überblicken. Der Korb schaukelt. Ich zittere.

Warum stehe ich hier gleich noch mal? Ach ja, ich wollte unbedingt Bungee-Jumping ausprobieren. Seit Jahren schiebe ich das vor mir her. Stehe unzählige Male vor ebensolchen Kränen, wie ihn der Erlebnisanbieter Jochen Schweizer hier im Sommer im Sportpark Wedau in Duisburg aufstellt.

Und jedes Mal winke ich ab.

Aber nicht heute.

Bungee-Jumping in Duisburg: Die größte Angst: Wird das Seil halten?

Es ist ein windstiller Samstagnachmittag, die Sonne scheint, ich habe mich bereits in voller Montur die 50 Meter hochziehen lassen. Meine Beine sind ans Bungee-Seil gefesselt. Wird es halten? Das ist stets meine größte Angst dabei gewesen. Das, was vermutlich die meisten vom Bungee-Springen abhält.

Ich werde erfahren, ob es hält. Heute muss ich die Kontrolle abgeben.

„Jetzt guck bitte nach oben zur Kranspitze“, sagt Andi zu mir. Lässig steht der Einweiser dort, hält sich kaum fest. Kein Wunder, an Tagen wie diesem Samstag fährt er locker 70 Mal hoch und runter.

Der schnellste Weg nach unten ist der nach vorn

„Dann nimm die Hände über den Kopf, mach mit der einen eine Faust und packe mit der anderen an dein Handgelenk.“ Loslassen?! Ich weiß nicht, ob ich das bringe. „Ich halte dich fest“, beruhigt mich Andi hoch über Duisburg.

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Ich überwinde mich und lasse die Streben des schwankenden Korbes los. „Jetzt machst du dich hart wie ein Brett. Körperspannung, okay?“ Ich spanne. Gleich falle ich in Ohnmacht, da bin ich mir sehr sicher. „Und jetzt lass dich nach vorne kippen.“

Er zählt runter. „3, 2, 1…“ Der schnellste (und würdigste) Weg hier runter ist der nach vorn. Also kippe ich.

Und falle. Und: schreie.

Duisburg wirbelt an mir vorbei

So hatte ich mir das nicht vorgestellt. Während ich kopfüber auf das Wasser unter mir zurase, dreht sich mir kurz der Magen um. Nichts erinnert noch daran, dass mich hier irgendwas festhalten wird, bevor ich unten ankomme. Um mich herum: der Himmel, die Skyline von Duisburg und laue Luft. Sehr viel leerer Raum.

Dann fühle ich, wie das Seil langsam spannt. Mein Fall wird ausgebremst, bis knapp über der Regattabahn. Tut gar nicht weh – auch das hatte ich anders erwartet. Ruckartiger. Brutaler. Ich bin sehr dankbar: Das Seil hat gehalten. Und es war auch nicht zu lang.

Ich schnelle wieder hoch, Duisburg wirbelt an meinen Augen vorbei. Das ist fantastisch! Ohne es noch kontrollieren zu können, lache ich laut auf. Mit weit ausgespannten Armen genieße ich nur noch mein kirmeskarussell-artiges Schwurbeln in der Luft. Hänge aus, einmal, zweimal, dreimal. Dann fährt der Kran mich zu Boden.

Mein Urteil: Bungee-Jumping ist „der Hammer!“

Eine Mitarbeiterin von Jochen Schweizer streckt mir die Arme entgegen, legt mich auf der riesigen blauen Matte neben dem Kran ab. Ich pruste und gackere, kriege mich überhaupt nicht mehr ein vor lauter Adrenalin im Blut.

„Wie war’s?“, fragt Andi mich, der mittlerweile auch wieder unten angekommen ist. „Der Hammer!“, stammele ich nur immer wieder. Zu höheren sprachlichen Leistungen reicht es nicht mehr.

Auf wackeligen Beinen stakse ich irgendwann Richtung Auto. Ich bin so stolz auf mich. Und grinse in mich hinein.

Ich habe es getan. Ich bin gesprungen. Endlich!

Du willst auch in Duisburg Bungee-Springen?

Wenn du auch mal am Bungee-Seil komplett die Kontrolle verlieren möchtest, kannst du das von April bis Ende Oktober hier tun: Sportpark Wedau, Kruppstraße 30a, 47055 Duisburg

Gutscheine kannst du hier kaufen. Ein Sprung mit Einweisung kostet 99,90 Euro. Wenn du dich vom Team bei deinem Bungee-Sprung filmen lassen willst, kostet das 19 Euro extra. Nach dem Sprung kannst du die Speicherkarte mit nach Hause nehmen. Um springen zu dürfen, musst du mindestens 16 Jahre alt sein, unter 18 brauchst du noch die Einverständniserklärung eines Erziehungsberechtigten. Du musst zwischen 50 und 120 Kilo wiegen und sowohl körperlich als auch psychisch normal belastbar sein.

Viel Spaß!

Dieser Artikel erschien zuerst am 9. September 2017 auf derwesten.de