Hühner, die aufgeregt umher picken, Gänse und Entern, die lautstark schnattern, Katzen, die sich ins Heu kuscheln – und mittendrin: Pferde, Ponys und Esel, die über die Koppel jagen. Wer denkt, so ein Anblick sei nur in Heidi-Filmen zu sehen, kennt den Gnadenhof in Duisburg noch nicht.
Hofbesitzerin Renate Z. plaudert nun gegenüber DER WESTEN aus dem (privaten) Nähkästchen – und schnell wird klar, mit einer Sache hätte sie nicht gerechnet.
Gnadenhof und Jugendfarm in Duisburg: Neues Zuhause für gerettete Tiere
Klar ist: Hier ist jeden Tag was los – und das im allerbesten Sinne. Denn auf dem liebevoll geführten Gnadenhof leben derzeit 63 Tiere, die alle eines gemeinsam haben: Sie hatten kein leichtes Leben. Doch seitdem sie bei Renate Zolopa und ihrem Mann Hans angekommen sind, hat sich das Blatt gewendet. Und wer die Brücke der Solidarität in Duisburg überquert, kann einen guten Blick auf einen der Höfe werfen.
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„Wir machen das, weil wir es lieben“, verrät Renate Zolopa im Gespräch mit DER WESTEN. Doch in den letzten Jahren hat sich einiges verändert. „Die Büroarbeit hat immer mehr zugenommen. Meine Lieblingsbeschäftigung, die Arbeit mit den Tieren, ist leider mehr in den Hintergrund gerückt“, sagt sie gegenüber DER WESTEN leicht wehmütig.

Zu alt, krank oder nicht mehr reitbar – viele Tiere finden HIER Zuflucht
„Nicht mehr reitbar“, „zu alt“, „zu krank“ – das sind nur einige Gründe, warum die unterschiedlichen Tiere bei ihnen landen. Andere werden vom Veterinäramt aus schlechten Verhältnissen gerettet. Und so nennen Pferde wie Fritz, das ausrangierte Polizeipferd, oder das Pony Florian hier einen Platz. Auch Allergiker Chupo, Schimmel Eisprinz, gerettete Legehennen, Tauben und Katzen den Hof ihr Zuhause. Jeder von ihnen hat eine Geschichte – und jedes Tier zählt. Und dass so ein Tierparadies nicht kostenlos funktioniert, ist klar.

Rund 3.000 Euro pro Monat verschlingt nämlich allein das Futter. Tierarztbesuche, Medikamente, Hufschmied, Zahnarzt – all das kommt noch obendrauf. „Mit solchen Kosten rechnet man am Anfang sicherlich nicht“, gesteht Renate Zolopa offen. Trotzdem will sie keine große Spendenkampagne lostreten. „Ich wende mich nur an die Öffentlichkeit, wenn es wirklich ganz arg ist. Wir möchten die Leute ja nicht ausnehmen.“
Finanzielle Engpässe: Spenden und Patenschaften – alle Infos
Dennoch: Klar ist, die Spenden sind in den letzten Jahren deutlich weniger geworden. Und das betrifft nicht nur private Tierfreunde, die mal eben ein paar Euro spenden – sondern auch Unternehmen, die früher noch regelmäßig großzügige Beträge überwiesen haben. Diese Unterstützung bleibt inzwischen leider immer öfter aus.
Trotz aller finanzielle Engpässe brennt Renate Zolopas Herz ungebrochen für die Tiere. Für die Idee, Lebewesen mit traurigem Schicksal nicht aufzugeben, sondern ihnen eine neue Zukunft zu schenken. Und davon gibt es gleich zwei: Den großen, von weitem sichtbaren Gnadenhof in Duisburg (Fährstraße 30), eingebettet in die Rheinwiesen – und einen kleineren Hof (Bernhard Röcken Weg, 47228 Duisburg)

Übrigens: Der Ort in Duisburg ist weit mehr als nur ein Gnadenhof: Es ist nämlich ein Platz, in dem Kinder und Jugendliche zwischen 10 und 18 Jahren kostenlos Zeit mit Tieren verbringen und Verantwortung übernehmen – unabhängig von Herkunft, Religion oder sozialem Hintergrund. Auch jüngere Kinder dürfen in Begleitung ihrer Eltern reinschnuppern. Erwachsene ab 18 Jahren sind als freiwillige Helfer, laut Renate Z., immer herzlich willkommen
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Und wer jetzt helfen will, kann das gerne tun – entweder mit einer Patenschaft (HIER gibts mehr Infos) oder eben mit einer (großen oder kleinen) Geldspende: IBAN: DE20 3505 0000 0200 0717 02




