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Tierheim Duisburg: Leiter schlägt Alarm! „Trifft uns richtig heftig“

Viele Tierheime sind am Limit! Der Leiter des Tierheim Duisburg hat nun Alarm geschlagen und sieht nur noch eine Chance.

Tierheim Duisburg Hund
© IMAGO / Eibner

Duisburger Tierärztin erklärt, wie du deinem kranken Hund helfen kannst

Wir waren in der Tierklinik am Kaiserberg und haben uns einige Krankheiten erklären lassen.

Was wären manche Tiere, wenn es nicht Tierheime gebe? Wenn Halter Hund, Katze und Co. nicht mehr wollen, dienen sie als Auffangstation. Doch deren Existenz ist nun wohl stärker gefährdet als je zuvor. Auch der Leiter des Tierheims Duisburg fürchtet eine Schließung.

Laut dem Deutschen Tierschutzbund steht jedes 4. Tierheim vor der Insolvenz. Corona, die Inflation und die Gebührenerhöhung der Tierarztkosten treiben die Mitarbeiter an den Rand der Verzweiflung. Der Leiter des Tierheims Duisburg spricht gegenüber DER WESTEN Klartext.

Tierheim Duisburg kämpft um Existenz

In der Corona-Zeit wollte gefühlt jeder ein neues Haustier haben. Doch seitdem der normale Alltag wieder eingekehrt ist, quillen die Tierheime mit abgegebenen Tieren über. Doch die Kosten für die Unterbringung der Tiere, für Futter und die gestiegenen Tierarztosten können kaum noch bewältigt werden. „Diese Gebührenerhöhung trifft uns richtig heftig“, wird auch Lutz Kaczmarsch, Tierheimleiter Duisburg, deutlich.

Am 22. November ist die neue Gebührenordnung für Tierärzte (GOT) nach 23 Jahren erstmals angehoben – und das drastisch. Ein Besuch beim Tierarzt kann unter Umständen nun das Dreifache kosten. „Wir wissen nicht mehr, wie wir das alles bezahlen sollen“, klagt Kaczmarsch. „Kann nicht sein, dass wir als Tierheim abwägen müssen, ob wir uns eine Tier-OP leisten können, oder nicht.“

Tierheimleiter mit Rettungs-Vorschlag

Tierheime kriegen Fundtierentschädigung von den Städten und Gemeinden, aber medizinische Kosten müssen sie tragen. Der Leiter aus Duisburg bangt um die Zukunft des Tierheims: „Wir haben Angst davor, dass uns das Geld ausgeht“. Die erhöhten Tierarztkosten könnten Halter nicht nur zum Abgeben ihres Haustiers bewegen, sondern im schlimmsten Fall könnte es eine Entscheidung um Leben und Tod sein. Können sich Rentner beispielsweise eine medizinische Behandlung noch leisten oder entscheiden sie sich dann eher fürs Einschläfern im Notfall?


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Im Tierheim Duisburg ist das Limit bereits erreicht. Bei den 140 Katzen seien die Kapazitäten bereits ausgeschöpft, es könnten keine weiteren Samtpfoten mehr angenommen werden. Dazu kämen noch 50 Hunde, 40 Kaninchen und 50 Vögel. 20 Mitarbeiter würden sich täglich liebevoll um die Tiere kümmern – auch die wollen bezahlt werden. Zudem sei das Spendenaufkommen dank Inflation und Corona stark rückläufig. Sowohl an Geld- als auch Futter- und Materialspenden mangle es massiv.

Damit die Tierheime noch eine Zukunft hätten, könnten die Hälfte der eingenommenen Hundesteuer-Gebühren auf Tierheime umgelegt werden, so der Lösungsvorschlag von Kaczmarsch. Außerdem hegt der Tierpfleger den Wunsch, dass die Tierärztekammer die Tierarztgebühren wieder senkt.