Duisburg. Streng verboten! Die Stadt Duisburg hat jetzt ein Machtwort gesprochen und ein Verbot erlassen, dass die Gartenplanung einiger Häuslebauer gehörig durcheinanderbringen wird.
Für den, der sich nicht an die neuen Gartenregeln der Stadt Duisburg hält, könnte es zudem teuer werden. Darüber berichtet die „WAZ“.
Duisburg: DAS ist ab jetzt in deinem Garten verboten
Weil sie als besonders pflegeleicht gelten, erfreuen sie sich bei den Menschen ohne den sprichwörtlichen grünen Daumen steigender Beliebtheit: Die Stein- beziehungsweise Schottergärten. Geschmäcker sind verschieden, doch das Verbot kommt natürlich nicht aus optischen Gründen.
+++Wetter in NRW: HIER schlägt die Kälte-Peitsche am Wochenende zu+++
„Derart versiegelte Flächen sind aus ökologischer Sicht völlig wertlos. Sie beschleunigen nicht nur das Insektensterben im Siedlungsraum, sondern wirken sich auch insgesamt negativ auf den Artenreichtum aus“, erklärt Holger Sticht, BUND-Landeschef.
Ein weiterer Negativeffekt der Steingärten: Die Steine speichern Wärme und strahlen sie wieder ab, während Pflanzen den Boden beschatten und für Verdunstungskühle sorgen. In heißen Sommern wird es für die Anwohner also noch heißer.
Außerdem könne Regenwasser in den Schottergärten nicht mehr versickern, was gefährlich werden könne: „Bei klimawandelbedingten Starkregenereignissen eine fatale Entwicklung“, schreibt der NABU. Der Naturschutzbund forderte daher für ganz NRW schon im September 2020 ein Verbot.
---------------------------------
Das ist die Stadt Duisburg:
- frühste schriftliche Erwähnung im Jahr 883
- fünftgrößte Stadt in NRW, besteht aus sieben Stadtbezirken
- hat rund 498.686 Einwohner (Stand: Dezember 2019)
- Duisburger Hafen gilt als größter Binnenhafen der Welt
- fast ein Drittel des in Deutschland erzeugten Roheisens stammen aus den acht Duisburger Hochöfen
- Sehenswürdigkeiten unter anderen: Landschaftspark Duisburg-Nord, Tiger & Turtle – Magic Mountain, Sechs-Seen-Platte
- Oberbürgermeister ist Sören Link (SPD)
---------------------------------
Ein Problem, das nicht nur in Duisburg zu finden ist. Schätzungen gehen von bundesweit etwa 15 Prozent in Schottergärten umgewandelte Vorgartenfläche aus.
Das droht in Duisburg, wenn du doch einen Schottergarten anlegst
In Duisburg soll das schon bald der Vergangenheit angehören. Vorgärten sind bald „vollständig mit Vegetation zu begrünen und dauerhaft zu erhalten“, zitiert die „WAZ“ eine Vorgabe der Stadtverwaltung.
Die Regel gelte nicht nur in Vorgärten, sondern in jeglichen nicht überbauten Flächen auf einem Grundstück. Erlaubt seien jedoch nach wie vor Stellplätze für Autos und Mülltonnen. Das gelte jedoch nicht, wenn ein Stellplatz anstelle eines Schottergartens angelegt wird.
---------------------------------
Mehr Themen aus Duisburg:
Hund in Duisburg: Frau findet Malteser und bringt ihn ins Tierheim – dann wird es mysteriös
Duisburg: Bahnhof-Streit gerät aus den Fugen– „Wollte nicht, dass er direkt stirbt“
---------------------------------
Wer gegen das Verbot verstößt muss laut „WAZ“ tief in die Tasche greifen. Es drohen ein Ordnungsgeld und ein Abriss des Steingartens. Wer sich weigere, den Schotter zu entfernen, müsse für die Entfernung durch die Stadt aufkommen.
Für Gärten, die bis Anfang 2019 erstellt wurden, gilt ein Bestandsschutz.
Verbot in Kleingarten sorgt für Aufregung
In Essen sorgte ein Verbot in Kleingärten vor einiger Zeit ebenfalls für Aufregung. Worum es geht, liest du hier >>> (vh)