Düsseldorf. Das Schauspielhaus Düsseldorf, eines der größten Sprechtheater Deutschlands, steht vor einem Millionen-Finanzloch und muss stabilisiert werden. Die Stadt Düsseldorf und das Land Nordrhein-Westfalen, die das Theater gemeinsam finanzieren, beauftragten eine externe Wirtschaftsprüfungsgesellschaft mit einer sofortigen Sonderprüfung, wie die Stadt am Freitag mitteilte.
Die Geschäftsführung des Schauspielhauses habe "auf mehrfache und intensive Nachfrage im dafür zuständigen Prüfungsausschuss weder zu den Fehlbeträgen noch zur Liquiditäts- und Wirtschaftsplanung die notwendige Transparenz herstellen" können. Daraufhin hätten NRW-Kulturministerin Ute Schäfer (SPD) als Aufsichtsratsvorsitzende und Oberbürgermeister Dirk Elbers (CDU) die Sonderprüfung veranlasst.
Sanierung der Bühne und Probleme mit der Technik
Das Haus mit einem Gesamtetat von rund 24 Millionen Euro hat nach Medieninformationen einen Mehrbedarf von 5,4 Millionen Euro, den Stadt und Land gemeinsam schultern müssen. Die Lücke hat sich durch Mindereinnahmen wegen der schlechten Auslastung, Tariferhöhungen für die Mitarbeiter, die Sanierung der Bühne und diverse Probleme mit der Bühnentechnik aufgetan.
Das Schauspielhaus ist seit längerem in einer Krise und kämpft mit einer schwachen Auslastung. Seit dem überstürzten Weggang des schwedischen Intendanten Staffan Holm vor einem Jahr ist der bisherige kaufmännische Geschäftsführer Manfred Weber Interimsintendant. (dpa)