Dortmund. Die Polizei in Bali hat die Intertabac Asia, ein Export der Dortmunder Intertabac-Messe, eine Woche vor dem Start gestoppt. Bei der Westfalenhalle ist man über die aktuelle Entwicklung verstimmt. Zuvor hatte es internationale Proteste gegen die Messe gegeben.
Westfalenhallen-Sprecher Dr. Andreas Weber spricht wegen des Stopps von "abenteuerlichen Argumenten".In einem Brief der dortigen Polizei, der am Wochenende den Messe-Veranstalter in Dortmund erreichte, heißt es unter anderem sinngemäß: Bali sei kein Tabakanbaugebiet und damit für eine Tabak-Fachmesse nicht geeignet. "Die gesamte Entwicklung trägt Züge von politisch motivierter Willkür", findet Weber.
Online-Initiative sammelt über 10.000 Unterschriften
Für die Messe am 27. und 28. Februar im hochmodernen "Bali Nusa Dua Convention Center" hätten die erforderlichen Genehmigungen gemäß den Vorschriften des indonesischen Industrie- und Handelsministeriums vorgelegen, so der Westfalenhallen-Sprecher.
Die Dortmunder Tabakwaren-Messe und ihr internationaler Ableger sind umstritten. "Dortmund vergiftet Indonesien" titelte die Zeitung "taz" Mitte Dezember, und eine Online-Petition auf der Internet-Seite dortmundkills.de listete über 10.000 Unterschriften gegen die Bali-Messe. Zu den Initiatoren der Petition gehört Yosef Rabindanata Nugraha aus Jakarta, Vorsitzender der Initiative "Indonesien Rauchfrei".
Westfalenhallen sucht neuen Veranstaltungsort
Ob sich nun doch die Kampagne "Dortmunds kills" durchsetzen konnte, vermochte Weber nicht zu sagen. Eine Welt-Leitmesse wie die Intertabac müsse den internationalen Weg bestreiten. Nun würde nach einem anderen Veranstaltungsort gesucht, um die Messe nachzuholen.
Auch um die Dortmunder Messe Ende September 2013 hatte es heftige Diskussionen gegeben aufgrund des strengen Nichtraucherschutzgesetzes in Nordrhein-Westfalen. Das NRW-Gesundheitsministerium ließ schließlich Ausnahmen zu.