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Dortmunder Nazis demonstrierten im Kreuzviertel

Dortmunder Nazis demonstrierten im Kreuzviertel

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Vor dem Beginn der Demonstration am Sonnenplatz kontrollierte die Polizei die Straßen im Kreuzviertel. Bis zu 300 Nazi-Gegner waren gekommen, um gegen Rechtsextremismus zu protestieren. Foto: Peter Bandermann
Neonazis haben sich am Mittwochabend auf dem Sonnenplatz im Kreuzviertel versammelt, um gegen Flüchtlinge zu hetzen. Die Polizei riegelte den Ort ab.

Dortmund. 

Etwa 100 Neonazis haben sich am Mittwochabend in der Dortmunder Innenstadt zu einer Kundgebung versammelt. Sie wurden begleitet von einem starken Polizeiaufgebot. Nach den Ausschreitungen rund um die letzte Demo am Montag schwiegen sich Neonazis und Polizei zuvor über den Standort der Kundgebung aus.

Am Nachmittag begann die Polizei damit, den Sonnenplatz im Kreuzviertel abzuriegeln. Mehr als 20 Mannschaftswagen parkten rund um den Platz an der Möllerbrücke, es kamen immer wieder neue an. Der Verkehr wurde zunächst nicht beeinträchtigt.

Gegen 20 Uhr hatten sich laut Beobachtern etwa 100 Neonazis auf dem Sonnenplatz versammelt. Gegendemonstranten sollen in etwa gleicher Zahl vor Ort gewesen sein. Der Platz war von der Polizei abgeschirmt, der Abend verlief laut Beobachtern ruhig. Gegen 21 Uhr war die Kundgebung beendet.

Weitere Flüchtlinge erwartet

Unterdessen sind am Mittwochwochabend weitere Flüchtlinge in Dortmund angekommen. Für den Abend waren in Dortmund nach Stadtangaben zwei weitere ICE aus München mit jeweils 450 Flüchtlingen angekündigt. Der erste Zug kam gegen 19.30 Uhr am Hauptbahnhof an. Dazu habe der Krisenstab der Kommune erneut die Bundeswehr um Unterstützung gebeten, sagte ein Sprecher der Stadt Dortmund.

Rund 20 Soldaten sollten am Mittwochabend helfen, Flüchtlinge am Bahnsteig über das weitere Vorgehen zu informieren und zur naheliegenden Verteilstelle zu begleiten, von wo aus sie mit Bussen in andere Städte gebracht werden. Zuvor hatten Soldaten auch schon Koffer und Kinder getragen.

Neonazi-Kundgebung empfindlich gestört

Eine Neonazi-Kundgebung mit 40 Teilnehmern am Montag in der City war von etwa 1000 Demonstranten empfindlich gestört worden. Auf der Kampstraße hatten sie die Rechtsextremisten in die Zange. An- und Abreise der Nazis waren nicht einfach.

Die meisten Nazi-Gegner und Flüchtlings-Unterstützer protestierten über zwei Stunden lang laut, deutlich und friedlich. Andere wendeten Gewalt an: Durchbruchversuche an Polizeisperren, Wurfgeschosse und Zerstörung überschatteten den friedlichen Protest in der Innenstadt.