Dortmund. Es war eine neue Dimension der Gewalt, die sich am Pfingstmontag in der Dortmunder Nordstadt entlud. 80 Personen verschiedenster Nationalitäten gingen aufeinander los, bewerfen sich mit Molotowcocktails, bekämpfen sich mit Schlag- und Stichwaffen.
Nun veröffentlicht die Polizei erste Informationen darüber, warum es zur Massenschlägerei kam.
Streit in Drogenmilieu Auslöser für Massenschlägerei in Dortmunder Nordstadt
Im Fokus der Ermittler stehen momentan neun Tatverdächtige. Die Polizei stellte mehrere Tatwaffen und Handy sicher. Ein Streit im Drogenmilieu war laut Polizei die Ursache für die wüste Schlägerei.
So hatten bereits am Pfingstmontag drei Syrer auf einen Rumänen eingetreten und -geschlagen. Nur einen Tag später, am Nachmittag des Pfingstmontags, setzen sie die Auseinandersetzung mit weiteren Personen und schwer bewaffnet fort.
Im Bereich des Schleswiger Platzes droschen sie mit Stuhlbeinen, Holzlatten, diversen Werkzeugen aufeinander ein. Auch Molotowcocktails flogen.
Die Polizei schritt schnell ein, konnte Schlimmeres verhindern. Anschließend verhängte der Dortmunder Polizeipräsident Gregor Lange den Ausnahmezustand in der Nordstadt. Heißt: Die Polizei durfte ohne konkreten Verdacht jeden anhalten, nach der Identität fragen oder Fahrzeuge kontrollieren.
>> Nach Massenschlägerei in Dortmund – Polizei zieht drastische Konsequenzen
Krasse Bilanz nach Ausnahmezustand
Eine Übersicht zeigt nun, was die sogenannte strategische Fahndung in den vergangenen vier Wochen gebracht hat. Insgesamt waren 1723 Personen an 506 Orten kontrolliert worden. Die Bilanz:
- 21 Haftbefehle
- 187 Strafanzeigen
- 98 Ordnungswidrigkeitenanzeigen
- 128 Verkehrsdelikte
Polizeipräsident Gregor Lange über diese Zahlen: „Wir sind bereits am ersten Tag der strategischen Fahndung entschieden gegen potenzielle Kriminelle vorgegangen, damit sich die für das Wohnquartier am Schleswiger Platz schädlichen Strukturen nicht verfestigen.“ Weiterhin gibt er sich kämpferisch: „Die Polizei lässt nicht locker und arbeitet täglich rund um die Uhr daran, die guten Fortschritte bei der Kriminalitätsbekämpfung in der Nordstadt fortzusetzen.“
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„Nordstadt sicherer machen“
Auch der leitende Kriminaldirektor Walter Kemper ist sich sicher: „Mit der strategischen Fahndung und der Ermittlungskommission ist es uns gelungen, Strukturen der handelnden Personen aufzuhellen und mit diesen Erkenntnissen engmaschig und gezielt gegen Kriminelle vorzugehen, um die Nordstadt sicherer zu machen.“
Außerdem verweist die Polizei auf die sinkenden Straftaten in der Nordstadt zwischen 2014 und 2018 um 32 Prozent von 17.441 auf 11.849 gesunken. Die Aufklärungsquote ist hingegen von 53,9 auf 60,7 Prozent gestiegen.