Dortmund. Den veruntreuten Metallschrott fuhren die geselligen Stadtmitarbeiter meist mit Dienst-LKW zum Händler oder nutzten auch Fahrzeuge, die auf Kosten des Tiefbauamtes angemietet waren.
183 Tonnen Schrott verkauft
Das geht aus dem Zwischenbericht der städtischen Revisoren hervor, der in der nächsten Woche hinter verschlossenen Türen auf den Tisch des Rechnungsprüfungsausschusses kommt. Danach haben die 24 Tatverdächtigen von 2008 bis 2013 (mögliche frühere Taten sind verjährt) 183,1 Tonnen städtisches Altmetall im Wert von 43.720 Euro auf eigene Rechnung verkauft - fast immer an denselben Altmetallhändler.
Die Erlöse wurden entweder auf ein Sparbuch eingezahlt, das ein leitender Mitarbeiter des Betriebshofs Deusen verwaltete, oder für eigene Zwecke verwendet. Die schwarze Kasse sei hauptsächlich für Gemeinschaftsfeiern verwendet worden, erklärte ein ehemaliger Beschäftigter gegenüber der Staatsanwaltschaft.
Extra Fahrzeuge angemietet
Noch sind die Ermittlungen nicht abgeschlossen. Alle 24 Beschuldigten machen von ihrem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch. Sie sollen das fürs Tiefbauamt festgelegte Verfahren zur Altmetallverwertung systematisch umgangen haben.
Nach Ermittlungen der Kriminalpolizei haben Mitarbeiter des Bezirks Nord 72 Schrottladungen verkauft - in 70 Fällen mit Dienstfahrzeugen. Die Fahrtenbücher waren nicht ordnungsgemäß geführt. In keinem Fall gab es einen Hinweis auf Schrottablieferungen. In einem Fall wurden von einem leitenden Mitarbeiter am gleichen Tag mit drei verschiedenen Fahrzeugen, die auf Kosten des Tiefbauamtes angemietet waren, fünf Tonnen Schrott angeliefert und verkauft.