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Dortmund: Zoll beschlagnahmt antike Raritäten – weil der Besitzer DAS nicht beweisen kann

Dortmund: Zoll beschlagnahmt antike Raritäten – weil der Besitzer DAS nicht beweisen kann

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© Hauptzollamt Dortmund

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Dortmund. 

Nein, das hier ist nicht „Bares für Rares“ – sondern ein sehr spektakulärer Fund des Zollamtes in Dortmund.

Am Montag (22. August) gingen den Zollbeamten in Dortmund zwei wahre Antiquitäten in die Hände gefallen, die beide über 100 Jahre alt sind. Doch dabei gab es ein großes Problem…

Dortmund: Zoll beschlagnahmt zwei antike Flügel

Es geht um zwei antike Flügel, Baujahr 1896 und 1910. Diese sollten beim Zollamt Ost in Wickede zum zollrechtlich freien Verkehr angemeldet werden.

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Das ist die Stadt Dortmund:

  • wurde 880 erstmals schriftlich erwähnt (als ‚Throtmanni‘)
  • hat 588.250 Einwohner (Stand: Dezember 2019) und ist damit die neuntgrößte Stadt Deutschlands
  • nach Fläche und Einwohnerzahl die größte Stadt im Ruhrgebiet
  • der Signal-Iduna-Park (Heimstadion von Borussia Dortmund) ist mit über 81.000 Plätzen das größte Fußballstadion Deutschlands
  • weitere Sehenswürdigkeiten: Westfalenpark, Dortmunder U, Deutsches Fußballmuseum
  • Oberbürgermeister ist Thomas Westphal (SPD)

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Allerdings gab es hier ein nicht unwichtiges Detail zu beachten: Denn die Klaviertasten der Flügel sind aus Elfenbein gefertigt – und Elfenbein darf nur über den Zoll eingeführt werden, wenn vorher eine Genehmigung des Bundesamtes für Naturschutz vorliegt. So schreibt es das Washingtoner Artenschutzübereinkommen vor.

Dortmund: Wichtige Dokumente fehlen

Die beiden deutschen Firmen, die die Flügel erhalten sollten – eine mit Sitz in Nord- und eine in Süddeutschland – konnten aber ausgerechnet diese nötigen Artenschutzdokumente nicht vorlegen.

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Daher beschlagnahmten die Zöllner kurzerhand beide Flügel. Sie werden vorerst bei einem Klavierbertrieb verwahrt, bis klar ist, wie weiter mit den Antiquitäten verfahren wird. (at)