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Ergebnis der Stichwahl in Dortmund: Sensation! SPD verliert ihre Festung – Kalouti wird OB

Dortmund galt als sichere SPD-Hochburg – das ist mit dieser Stichwahl vorbei! Die CDU stellt erstmals seit dem 2. Weltkrieg den Oberbürgermeister.

© IMAGO/Friedrich Stark

Nach Kommunalwahl - So ist die Stimmung in Gelsenkirchen

Dortmund war bekannt für Kohle, Stahl und Bier. Die Westfalen-Metropole wird heute bei Fußballfans in ganz Europa direkt in Verbindung gebracht mit dem BVB. Politisch galt Dortmund bislang als uneinnehmbare SPD-Hochburg. Doch das hat sich jetzt geändert! CDU-Kandidat Kalouti hat Amtsinhaber Westphal besiegt.

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OB-Stichwahl in Dortmund im Newsblog: Kalouti (CDU) schlägt Westphal (SPD)

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1. Wahlgang Stichwahl
Westphal (SPD)27,4 %47,08 %
Kalouti (CDU)17,0 % 52,92 %

20.39 Uhr: Sonderbare Randgeschichte bei der Stichwahl in Dortmund: Der prominente Lotto-Millionär Chico durfte nicht wählen. Damit ging Westphal eine Stimme verloren, denn Chico bekannte sich zu dem SPD-Politiker. Mehr zu den Hintergründen des Vorfalls liest du hier.

+++ Auch spannend: SPD-Pleite in Dortmund – aber Triumph in Köln +++

20.23 Uhr: Wahlsieger Kalouti spricht gegenüber „Ruhr24“ von einem „überwältigenden Gefühl“, das er an diesem Abend habe. Die gesamte Dortmunder CDU habe Geschichte geschrieben. Die CDUler feierten Kalouti im Rathaus mit Sprechchören und lauten Jubel – er regte die Faust nach oben, wie auf einem Instagram-Video von „Ruhr24“ zu sehen ist.

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Historischer Sieg für die Dortmunder CDU – erstmals Machtwechsel nach dem Krieg

19.19 Uhr: Es ist ein historischer Sieg für die CDU, die allerdings auf die politische Konkurrenz zugehen muss, um mit dem neuen OB Kalouti Entscheidungen zu treffen. Im Stadtrat stellen die Christdemokraten die zweitstärkste Fraktion, knapp hinter der SPD. Für ein schwarz-grünes Bündnis im Rat reicht es rechnerisch nicht.

19 Uhr: Das vorläufige amtliche Endergebnis ist da! Dortmund hat einen neuen OB. In der Stichwahl gewinnt Alexander Kalouti mit. Offenbar hat SPD-Mann Westphal mit seiner „Geldadel“-Motzerei (siehe unten) im Vorfeld der Stichwahl dazu beigetragen, dass die bürgerlichen Anhänger des unabhängigen Kandidaten Cremer in Scharen den CDU-Kandidaten gewählt haben. Ein politisches Eigentor der besonderen Art!

18.50 Uhr: Die CDU feiert schon Kalouti als neuen Oberbürgermeister. Es ist eine Schmach für die Dortmunder SPD.

18.43 Uhr: Es wird nicht mehr enger! Die CDU jubelt – Kalouti liegt mittlerweile bei 52,96 Prozent! Fast sechs Prozentpunkte jetzt vor Westphal – und es fehlen nur noch ganz wenige Stimmbezirke. Es wäre eine Katastrophe für die SPD, wenn das so kommt.

Sensation bahnt sich an

18.39 Uhr: Eine politische Sensation bahnt sich in Dortmund an! Erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg verliert die SPD offenbar das Oberbürgermeister-Amt. CDU-Herausforderer Kalouti baut seinen Vorsprung immer weiter aus – 52,66 Prozent jetzt.

18.34 Uhr: Es geht nur in eine Richtung! Kalouti jetzt bei 52,55Prozent. Jetzt hat er schon fast fünf Prozentpunkte mehr als der SPD-Amtsinhaber, doch der Großteil ist schon ausgezählt. Wird es der große politische Paukenschlag in Dortmund?

18.30 Uhr: Der Trend wird deutlicher! Jetzt führt CDU-Kandidat Kalouti schon mit 52,06 Prozent.

18.26 Uhr: CDU-Kandidat Kalouti führt weiterhin und baut seinen Vorsprung derzeit aus – er kommt auf 51,55 Prozent momentan. Es liegen schon 486 von 666 Ergebnissen vor.

18.20 Uhr: Nervenkrimi in Dortmund! Ziemlich genau die Hälfte ist ausgezählt – bislang führt CDU-Herausforderer Kalouti mit 50,37 Prozent!

18.10 Uhr: CDU-Bewerber Kalouti sagt live im WDR-Interview, dass er sich auf das Ergebnis freut. „Die Möglichkeit besteht in Dortmund, Geschichte zu schreiben.“ Es werde ein „sehr, sehr enges Rennen“. Auf der SPD-Party im Rathaus heiße es, dass es knapp werde, aber reichen werde.

Gegen 18.45 bis 19 Uhr soll es die ersten aussagekräftigen Stichwahl-Ergebnisse und Trends geben.

Wer mobilisierte mehr? Rot-Grün gegen das bürgerliche Lager

18 Uhr: Jetzt beginnt die Auszählung – mit den ersten Hochrechnungen wird in Kürze gerechnet.

17.25 Uhr: Wird es ein Kopf-an-Kopf-Rennen und ein langer Abend, bis die Entscheidung klar ist? Vor fünf Jahren war die Stichwahl-Entscheidung auch schon eng. Thomas Westphal setzte sich mit 52 Prozent gegen Andreas Hollstein von der CDU durch.

15.18 Uhr: Der Wahlkampf dürfte seine Spuren hinterlassen. Wie die „WAZ“ berichtet, verlangt der prominente TV-Mann Heiko Wasser weiterhin eine persönliche Entschuldigung von OB Westphal. Er wehrt sich vehement gegen die Rassismus-Unterstellung. Westphal war bereits zurückgerudert. „Diese Vorwürfe sind ehrabschneidend und haltlos“, so Wasser. Allerdings wird der Moderator für seine teilweise scharfen Beiträge im Netz wiederum vom BVB-Fanportal „schwatzgelb.de“ kritisiert.

Wahlbeteiligung bei OB-Stichwahl in Dortmund bisher unter dem Niveau von 2020

13.29 Uhr: Die Wahlbeteiligung bleibt weiter geringer als vor fünf Jahren. 24,19 Prozent waren es 2020 um Stand 13 Uhr. Am heutigen 28. September 2025 verzeichnet man zur Stichwahl um die selbe Zeit nur 22,93 Prozent. Die beiden Kandidaten, Westphal und Kalouti, haben ihre Stimme übrigens selbst auch schon im Wahllokal abgegeben.

11.21 Uhr: Ersten Hochrechnungen zufolge liegt die bisherige Wahlbeteiligung in Dortmund zur Zeit bei 19,21 Prozent. Die endgültigen Zahlen stehen dann erst am Abend fest. Bei der Wahl im Jahr 2020 waren es 20,37 Prozent gewesen.

Wer kann mehr mobilisieren? Grüne unterstützen Westphal, Cremer-Lager ruft zur Wahl Kaloutis auf

8 Uhr: Die Wahllokale in Dortmund öffnen. Entscheidend wird sein, welches Lager am besten mobilisieren kann. Vor zwei Wochen machten nur 53 Prozent der Dortmunder Wahlberechtigten ihr Kreuz, heute dürfte die Quote noch niedriger ausfallen.

Die AfD-Wählerschaft könnte der OB-Stichwahl zwischen SPD und CDU diesmal in großen Teilen fernbleiben. Bleiben die Anhänger der CDU, und des unabhängigen Kandidaten Martin Cremer, der ebenfalls dem bürgerlichen Lager angehört. Oberbürgermeister Thomas Westphal legte sich scharf mit dem Cremer-Lager an – eine möglicherweise unkluge Aktion, die er bereuen könnte (mehr dazu im Vorbericht unten). Der unterlegene OB-Kandidat, der auf 14,59 Prozent kam, rief danach zur Wahl des Christdemokraten Alexander Omar Kalouti auf.

+++ Weitere Infos: Themenseite zur NRW-Kommunalwahl 2025 +++

Westphal dürfte sich auf die noch verbliebende und vor allem ältere Dortmunder Stammwählerschaft der SPD verlassen. Darüber hinaus hofft er auf Rettung durch Stimmen der Grünen, deren unterlegene OB-Kandidatin Katrin Lögering den Dortmundern mittlerweile die Wahl Westphals empfiehlt.

Vorbericht: Westphal ohne Amtsbonus – Gegenkandidat vielen unbekannt

Die SPD-Ära in Dortmund könnte enden, weil Amtsinhaber Thomas Westphal keinen Amtsbonus aufbauen konnte. Besonders populär ist er in der Stadt nicht. Immerhin Lotto-König Chico steht zu ihm und machte kurz vor der Stichwahl Werbung für den Amtsinhaber. Westphal sei „ein ganz toller Mensch“. Andere dagegen werfen dem Politiker ein arrogantes Auftreten vor.

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Dass der SPD-Mann nach dem ersten Wahlgang in einer Rede über die Anhänger des drittplatzierten parteilosen Bewerbers Martin Cremer vom Leder zog („Geldadel“ aus dem Dortmunder Süden), bestätigte viele in diesem Eindruck. Er warf den Cremer-Unterstützern sogar vor, sich rassistisch und rechtsextrem zu äußern. Der prominente Sportjournalist Heiko Wasser, der für Cremer warb, schaltete sogar die Justiz ein, wie der WDR berichtet. Hinterher bedauerte Westphal seine Wortwahl öffentlich.


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Während Westphal polarisiert, ist sein Gegenkandidat Alexander Omar Kalouti dagegen für viele ein unbeschriebenes Blatt. Der Leiter der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit am Theater Dortmund stammt aus Beirut, studierte unter anderem in London und landete erst vor rund elf Jahren in Dortmund. Eine ursprünglich von der CDU angestrebte gemeinsame OB-Kandidatur in Absprache mit den Grünen scheiterte – hätte aber vermutlich weitaus größere Erfolgschancen gehabt.