Bottrop. Wenn die Bürger am 22. September den neuen Bundestag wählen, wird parallel zur ersten Hochrechnung um 18 Uhr auch das Ergebnis der Juniorwahl bekannt gegeben.
Juniorwahl? Ihre Geburtsstunde schlug 1999 sozusagen in der ARD-Talksendung von Günter-Jauch-Vorvorgängerin Sabine Christiansen. Politikwissenschaftler Prof. Jürgen Falter schwärmte da vom US-Vorbild „KidsVoting“. Noch im selben Jahr fand an drei Schulen in Berlin die erste deutsche Juniorwahl statt.
Das Juniorwahl-Projekt soll Schülern das Üben und Erleben von Demokratie ermöglichen. In diesem Jahr sollen bundesweit 5000 Schulen dabei mitmachen. Auch der Bottroper SPD-Bundestagsabgeordnete Michael Gerdes ruft Schulen ab der 7. Klasse dazu auf, an der nächsten Juniorwahl teilzunehmen. Sie ist für die Schulen kostenlos.
Kostenloses Unterrichtspaket
„Es gibt zwei Bereiche aus denen das Projekt besteht: Unterricht und Wahlakt“, erklärt Cornelia Schäfer, die wissenschaftliche Mitarbeiterin in seinem Berliner Büro. Für den Unterricht bietet die Juniorwahl-Initiative jeder Lehrkraft ein kostenloses Unterrichtspaket an. Am Ende des Unterrichts steht der Wahlakt auf dem Stundenplan. Die Schüler organisieren dabei den Wahlablauf: Sie verteilen Wahlbenachrichtigungen, legen Wählerverzeichnisse an, bilden Wahlvorstände und wählen.