Bochum. Auf in den Untergang! Von einer ganz neuen, spaßigen Seite beleuchtet die studentische Theatergruppe „Eben-Bildner” das drohende Ende der Welt. „Apokalyps-chen – Über Kartoffeln, Erdmännchen und eine Atombombe“ heißt das Stück, das am Wochenende im Theater Thealozzi (Pestalozzistraße 21) zur Uraufführung kommt.
Es ist eine Mischung aus klassischer Soap-Story und absurdem Theater. „Statt Menschen zu zeigen, die von Panik zerfressen einen letzten Ausweg suchen, stehen bei uns die Individuen und ihre Eigenarten im Vordergrund“, verrät der Autor und Regisseur Rico Großer. „Die Katastrophe vollzieht sich beinahe unbemerkt.“
Großer kündigt intelligentes Theater mit viel Humor und hohem Unterhaltungswert an: „Das Thema Weltuntergang wurde noch nie so lustig aufbereitet wie in unserem Stück“, verspricht er.
Kaum technische Hilfsmittel
„Apokalyps-chen“ zeigt das Leben von acht Personen, die die letzten Tage vor der Apokalypse erleben – ohne dies allerdings zu wissen. „Diese Menschen sind von Beginn an in ein bestimmtes Klischee gepresst. Sie handeln danach und übersteigern es ins Extreme“, erzählt Großer. So verhält sich etwa ein Paar wie Tiere: sie kriechen, grunzen und suchen ihre Beute: Kartoffeln.
Die Inszenierung kommt beinahe ohne technische Hilfsmittel aus. Ein Hingucker ist jedoch der Bühnenboden. Er wird übersät sein mit Kartoffeln, Reis und Nudeln. Das Problem der Lebensmittelverschwendung wird nie verbal thematisiert, ist durch das Bühnenbild aber ständig präsent. „Man kann Lebensmittelverschwendung nur kritisieren, indem man sie zeigt“, begründet Großer diese Provokation. „Mein Wunsch wäre es, dass die Zuschauer uns das hinterher vorwerfen.“
In der Welt der Absurdität
Neben einem Erzählteil bietet das Stück auch absurdes Theater. Getrennt werden diese Teile nicht nur durch die Handlung, sondern durch einen tatsächlichen Raumwechsel, bei dem das Publikum von den Schauspielern durch das Thealozzi hinein in die Welt der Absurdität geführt wird. „Da kann man viel hinein interpretieren oder sich einfach bloß unterhalten lassen.“