Bochum. Ein ganzes Waffenarsenal hatte ein Rentner-Ehepaar (73 und 74 Jahre alt) aus Witten in seiner Wohnung: insgesamt 14 Schusswaffen (neun Gewehre und fünf Kurzwaffen) samt Munition sowie fünf Druckluftgewehre, eine Luftpistole, einen Gasrevolver und einen Vorderlader.
Am Montag hat die Polizei die Waffen sichergestellt. Denn: Die beiden Rentner gehören offenbar zur Reichsbürger-Bewegung.
Sowohl die Frau als auch der Mann sind laut Polizei aktive Sportschützen, und dürfen die Waffen sowie die Munition eigentlich besitzen. Weil sich der Mann aber selbst gegenüber einem Amt als Reichsbürger bezeichnet hatte, hat die Polizei die Erlaubnis zum Waffenbesitz widerrufen, sagt Polizeisprecher Frank Lemanis gegenüber DER WESTEN.
Reichsbürger erkennen Waffengesetz nicht an
Die Begründung der Polizei: Reichsbürger erkennen die Verfassung der Bundesrepublik Deutschland und geltende Gesetze, wie etwa das Waffengesetz, nicht an.
Vereinfacht gesagt: Laut Waffengesetz dürfen Menschen, die „gegen die verfassungsmäßige Ordnung oder gegen den Gedanken der Völkerverständigung, insbesondere gegen das friedliche Zusammenleben der Völker“ sind, keine Waffenerlaubnis erhalten.
Die Polizei appelliert jetzt an die Vorstände von Schützen- und Schießsportvereinen sowie Betreiber von Schießständen, Personen zu melden, die sich selbst als Reichsbürger bezeichnen und Waffen besitzen.
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