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Nach Shitstorm gegen Mitarbeiter: Warum die Markus-Bau GmbH nicht Schuld am Abriss des Kult-Kiosk in Bochum ist

Nach Shitstorm gegen Mitarbeiter: Warum die Markus-Bau GmbH nicht Schuld am Abriss des Kult-Kiosk in Bochum ist

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Der Kult-Kiosk in Altenbochum soll abgerissen werden. Schon bald entstehen an dieser Stelle 40-50 Wohnungen. Foto: Matthias Biesel
  • Der Kult-Kiosk in Bochum soll abgerissen werden
  • Der Käufer des Grundstücks wird von vielen Kunden der Trinkhalle dafür verantwortlich gemacht
  • Warum das nicht stimmt

Bochum. 

Der Kult-Kiosk am Freigrafendamm in Altenbochum soll abgerissen werden. Seitdem diese Nachricht kursiert, muss sich der Käufer des Grundstücks, die Markus-Bau GmbH, mit einer Welle der Entrüstung auseinandersetzen. Dabei haben sie mit der jetzigen Situation gar nicht viel zu tun.

In der vergangenen Woche hat eine Erbengemeinschaft, denen das Grundstück inklusive Kiosk gehörte, die Immobilie an die Markus-Bau GmbH verkauft. Dort sollen bald 40 bis 50 Wohnungen entstehen.

Mietvertrag eindeutig auf Verkauf ausgelegt

„In dem Mietvertrag war von Anfang an festgelegt, dass die Erbengemeinschaft das Grundstück loswerden will“, erklärt Karsten Koch, Geschäftsführer der Markus-Bau GmbH. „Ebenso steht dort eindeutig drin, dass die Kündigungsfrist einen Monat beträgt.“ Das Ehepaar Boretzki war sich also bewusst, dass sie ihren Kiosk früher oder später aufgeben müssen.

Da sein Unternehmen auch keinerlei Verträge mit den Mietern hat, kann er den momentanen Shitstorm gegen ihn und seine Mitarbeiter nicht nachvollziehen. „Da wir nicht die Vermieter des Kiosks sind, haben wir mit der aktuellen Situation gar nichts tun.“

Auch die Betreiber können die Reaktionen nicht nachvollziehen

Dies bestätigte im Übrigen auch Regina Boretzki im Gespräch mit DER WESTEN. „Dass die Markus-Bau GmbH jetzt als Sündenbock herhalten muss, ist absolut nicht gerechtfertigt und war auch zu keinem Zeitpunkt unsere Absicht.“

Letztendlich handelt es sich also um einen ganz normalen Vorgang. „Wir wollen keine Traditionen und schon gar keine Existenzen zerstören, aber ein Kiosk ist in unseren Planungen nicht realisierbar. Die Bauzeit wird etwa eineinhalb Jahre betragen. Was wollen die Boretzkis in dieser Zeit machen?“, fragt sich Koch.

Markus-Bau will den Boretzkis Zeit geben

„Zudem bedeutet so ein neuer Kiosk auch enorme zusätzliche Kosten. Wer soll dafür dann aufkommen?“

Dennoch sind Koch und sein Unternehmen bereit, sich mit den Boretzkis zusammenzusetzen, um ihnen die Zeit zu geben, sich neu zu orientieren. „Wenn sie unmittelbarer Nähe etwas Neues finden, freuen wir uns natürlich.“

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