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Nach Gruppenvergewaltigungen im Ruhrgebiet: Chatverläufe belasten Dean Martin L. schwer

Nach Gruppenvergewaltigungen im Ruhrgebiet: Chatverläufe belasten Dean Martin L. schwer

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Dean Martin soll mit einer Gruppe junger Männer mehrere minderjährige Mädchen vergewaltigt haben - unter anderem auch in einem Waldstück: Gibt es einen weiteren noch nicht identifizierten Täter? Foto: Imago/ Polizei/ Fotomontage: DER WESTEN

Essen. 

Er wirkt nett, attraktiv, ein Sunnyboy. Doch Dean Martin L. (18) soll mit Freunden mindestens zwei Mädchen (beide 16) brutal vergewaltigt haben. Es gibt inzwischen Hinweise auf weitere Taten.

Mittlerweile hat sich der junge Mann aus Gelsenkirchen der Polizei gestellt. Sitzt nun in Untersuchungshaft. Zu den Taten selbst will er sich jedoch nicht äußern.

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Rückschlüsse auf seine Person können die Ermittler eventuell über soziale Netzwerke erlangen. So dienten diese als Kontaktplattform, um an die Mädchen ranzukommen.

Auf seinem Facebookprofil präsentiert sich L. als Traumtyp. Fotos mit einer weißen Chevrolet Corvette Stingray (80.000 Euro), Mitgliedschaft in der Gruppe „Liebe statt Hass und Frieden statt Krieg und Terror“, Schalke- und Real Madrid-Fan.

Auch sein Musikgeschmack – unauffällig und durchschnittlich. Ludacris, Xavier Naidoo, Kay One, Justin Timberlake.

Eine perfide Masche um Sicherheit vorzutäuschen?

Mindestens zwei Mal ging die Masche auf: So sollen die Vergewaltiger ihnen lose bekannten Schülerinnen über soziale Medien kontaktiert und ihnen später vorgeschlagen haben, zu einer Shisha-Bar zu fahren oder einfach ein bisschen in der Gegend herumzufahren.

Dann hätten sie die Mädchen mit dem Auto an abgelegene Stellen wie einem Waldstück im Essener Süden gebracht, ihnen dort das Handy abgenommen und gesagt, sie befänden sich nun in einer hilflosen Lage. Nur, wenn sie jetzt mit allen Männern Sex hätte, würden sie sie nach Hause bringen.

Mit Taten auf Snapchat geprahlt

Auf Snapchat prahlten sie nach den Taten mit ihrem Vorgehen. Laut Polizei beschrieben sie die Vergewaltigungen auf abscheuliche und niederträchtige Weise, verhöhnten ihre Opfer.

Zwei Vergewaltigungen sind gesichert: Sie fanden am 29. Dezember 2017 und 16. Januar 2018 statt und wurden von den Opfern angezeigt. Bereits früher am 16. Januar gab es eine mindestens versuchte Vergewaltigung der Männer-Bande.

Chats können weitere Hinweise geben

Oberstaatsanwältin Anette Milk sagte nach der Pressekonferenz am Mittwoch außerdem, dass eben diese Chats Hinweise auf noch mehr mögliche Vergewaltigungen geben. So könnte es schon im November eine Tat gegeben haben.

Die Polizei bittet mögliche weitere Opfer, sich vertrauensvoll an sie zu wenden: Unter der Nummer 0201/829 0 kannst du dich bei der Polizei melden.