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Nach fünf Jahren auf der Flucht: Deshalb schnappte die Polizei einen mutmaßlichen Kindesentführer jetzt doch noch

Nach fünf Jahren auf der Flucht: Deshalb schnappte die Polizei einen mutmaßlichen Kindesentführer jetzt doch noch

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Foto: dpa
  • Ein Mann (34) hat in einem Freibad in Witten ein Kind begrapscht
  • Bad-Mitarbeiter alarmierten die Polizei
  • Die stellt fest: Der Mann wird womöglich wegen einer versuchten Kindesentführung im Jahr 2012 gesucht

Bochum. 

Fünf Jahre lang konnte sich ein gesuchter Kindesentführer vor der Polizei verstecken.

Jetzt ist er möglicherweise in Witten festgenommen worden – letztlich dank der aufmerksamen Mitarbeiter eines Freibades.

Aber der Reihe nach: Am 7. Mai hatte der 34 Jahre alte Mann in dem Freibad ein Kind unsittlich begrapscht. Die Schwimmmeister bemerkten das und schritten sofort ein.

Fingerabdrücke waren auf Klebeband

Sie hielten den Mann fest und alarmierten die Polizei. Die führte eine erkennungsdienstliche Behandlung durch und glich die Fingerabdrücke des Mannes mit der Datenbank ab.

„Das ist bei Verdacht auf ein Sexualdelikt üblich“, sagt Polizeisprecher Volker Schütte gegenüber DER WESTEN. Die Beamten landeten einen Volltreffer: Ein Abgleich durch das hessische Landeskriminalamt ergab, dass die Fingerabdrücke des Mannes mit denen übereinstimmen, die bei einer versuchten Kindesentführung gefunden worden waren.

Im Oktober 2012 hatte ein bis jetzt Unbekannter im hessischen Niederweimar versucht, ein neun Jahre altes Mädchen zu entführen. Er hatte das Kind in sein Auto gezerrt und ihm Klebeband auf den Mund geklebt.

Mädchen konnte fliehen, als der Entführer sein Auto startete

Dem Mädchen gelang aber die Flucht, als der Mann sein Auto startete. Die Polizei konnte das Klebeband sicherstellen.

Damals fahndeten die Beamten intensiv nach dem Täter. Die Ermittler suchten nach einem grauen oder silberfarbenen Opel und baten die Bevölkerung um Mithilfe. Vergeblich.

Der Vorfall in Bochum könnte die erste große heiße Spur in dem Fall sein: Die Staatsanwaltschaft Marburg beantragte einen Untersuchungshaftbefehl für den 34-Jährigen, weil seine Fingerabdrücke mit denen auf dem Klebeband übereinstimmen. Außerdem fuhr der Mann 2012 einen grauen Opel Omega.

Verdächtiger sitzt in Untersuchungshaft

Am 23. Mai nahm die Polizei den Mann in Lippstadt fest. Jetzt sitzt er in Untersuchungshaft.

Die Polizei ermittelt nun, ob der 34-Jährige mit weiteren Taten in Verbindung stehen könnte. (pen)

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