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Heße-Prozess: „Jaden kämpfte verzweifelt um sein Leben“ – Grausige Details zum Doppelmord von Herne

Heße-Prozess: „Jaden kämpfte verzweifelt um sein Leben“ – Grausige Details zum Doppelmord von Herne

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Foto: DER WESTEN / Reinhard Peters

Bochum. 

An Tag fünf im Prozess gegen den Doppelmörder Marcel Heße sitzt die Rechtsmedizinerin im Zeugenstand, die die beiden Opfer Jaden und Christopher W. obduziert hat. Sie schildert, woran der neunjährige Jaden aus Herne gestorben ist: Ein neun Zentimeter langer Stich in den Kopf tötete den Jungen.

Marcel Heße stach am Abend des 6. März insgesamt 52 Mal auf Jaden ein, nachdem er den Jungen unter einem Vorwand in seinen Keller gelockt hatte.

Jaden kämpfte verzweifelt um sein Leben

Viele der Stiche habe Heße dem Nachbarsjungen aber erst zugefügt, als das Kind schon tot war. Seine Wunden an Händen und Armen lassen darauf schließen, dass er sich heftig gewehrt und auch nach dem Messer gegriffen hat, sagt die Rechtsmedizinerin vor Gericht. Trotzdem sei Jaden vermutlich schnell gestorben.

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Christopher W. verblutete qualvoll

Auch Christopher W. (22), Heßes zweites Opfer, hat die Ärztin untersucht. Sein Tod habe wohl länger gedauert als Jadens. „Er hat Knochenbrüche im Brustbereich, das dürfte schmerzhaft gewesen sein“, sagt sie am Donnerstag im Zeugenstand.

Christopher sei letztlich an den 68 Messerstichen verblutet, die sein Bekannter Marcel Heße ihm zufügte.

Das dürfte „relativ lang“ gedauert haben – mehrere Minuten. Bis der Tod eintrat, sei Christopher wohl auch länger bei Bewusstsein gewesen als Jaden.

Ärztin untersuchte auch Marcel Heße

Nicht nur die Toten untersuchte die Rechtsmedizinerin. Auch den Mörder Marcel Heße. Er hatte eine Verletzung an der linken Hand, die bei Christopher W.s Todeskampf entstanden ist.

Ansonsten sagt sie über Marcel Heße: „Sein Körper war in keinem guten Pflegezustand.“