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Geplantes türkisches Gymnasium in Bochum löst politische Debatte aus

Geplantes türkisches Gymnasium löst politische Debatte aus

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Foto: Ingo Otto / WAZ FotoPool
Der Plan für den Bau eines Privat-Gymnasiums mit dem Fokus auf türkischstämmige Kinder in Bochum ist weiterhin heiß umstritten. Schulpolitiker wollen sich nun eine ähnlich geführte Schule anschauen, um einen Eindruck zu erhalten. Der Standort Fahrendeller Straße ist jedoch erst einmal vom Tisch.

Bochum. 

Mit einem Brief direkt an die Oberbürgermeisterin hatte das Bochumer Bildungszentrum vor einigen Wochen gegenüber der Stadt seine Absicht bekundet, zum im Sommer beginnenden Schuljahr 2013/14 ein dreizügiges Gymnasium in privater Trägerschaft, die offizielle Bezeichnung ist private Ersatzschule, in Bochum zu eröffnen. Wolfgang Neumann, Abteilungsleiter im Schulverwaltungsamt, bestätigte damit die Berichterstattung der WAZ aus der vergangenen Woche.

Schulstandort steht nicht zur Verfügung

Er führte jedoch zudem aus, dass der Schulstandort Fahrendeller Straße ab Sommer auf keinen Fall für diese neue Schule zur Verfügung stünde, da er noch auf absehbare Zeit von zwei auslaufenden Hauptschulen genutzt werde. Ausschuss-Vorsitzender Dr. Peter Reinirkens (SPD): „Ich kann sagen, dass wir dies in der vergangenen Woche dem Verein so mitgeteilt haben.“

Am Rande der Sitzung des Ausschusses für Bildung und Wissenschaften war zu erfahren, dass es darüber hinaus Kontakte aus den Parteien heraus zu diesem Verein gebe. Ausschussmitglieder wollen sich eine ähnlich geführte Schule von türkischen oder türkischstämmigen Initiativen (meist sind sie als sogenannte Bildungsvereine organisiert) anschauen, um einen Eindruck zu erhalten.

Debatte abgebrochen

Für die Linken hob Ralf Feldmann hervor, dass die Einrichtung einer solchen Schule auch eine schulpolitische Entscheidung sei, die nicht allein über die Frage, ob die Stadt eine Immobilie zur Verfügung stelle oder nicht, geführt werden müsse.

Da letztlich die Stadt ohnehin lediglich eine Beobachterrolle einnimmt, denn die Entscheidung über die Zulassung einer solchen Schule liegt bei der Bezirksregierung, wurde die Debatte zunächst abgebrochen, da der entsprechende Antrag ohnehin noch gar nicht vorliege.