Veröffentlicht inBochum

„Einen derart kaltblütigen Mörder habe ich noch nicht erlebt“: Warum die Mordtaten von Marcel H. selbst erfahrene Polizisten schockieren

„Einen derart kaltblütigen Mörder habe ich noch nicht erlebt“: Warum die Mordtaten von Marcel H. selbst erfahrene Polizisten schockieren

Dortmund. 

„Eiskalt“. So beschreiben Polizei und Staatsanwalt den 19 Jahre alten Marcel H.. „Eine derart kaltblütiger Mörder ist mir in meiner Laufbahn noch nicht untergekommen“, sagt Klaus-Peter Lipphaus.

Er leitet die Mordkommission Bochum, war mehr als drei Tage lang auf der Jagd nach dem Mann, der zuerst ein neun Jahre altes Kind und nur einen Tag später einen 22-Jährigen umgebracht haben soll.

68 Mal stach er auf sein Opfer ein

Mit einem Messer hat er das Kind erstochen. Auch auf seinen Bekannten stach er ein: 68 Mal.

Was die Beamten neben der Brutalität seiner Taten so schockiert: Marcel H. ist bei seiner Festnahme vollkommen ruhig. Mit einem Sack Zwiebeln war er in einen Imbiss marschiert, forderte dort die Imbissbetreiber auf, die Polizei zu rufen. In aller Seelenruhe ließ er sich dann abführen.

„Das geht unter die Haut“, sagt Klaus-Peter Lipphaus. Auch in den Vernehmungen, die jetzt laufen, ist H. vollkommen emotionslos. „Er diktiert den Beamten regelrecht seine Aussagen.“

„MIr ist das persönlich sehr nahe gegangen“

Dass H. bereits mit 19 Jahren derart abgebrüht sei und seine Taten auch noch im Internetportal 4chan.org postete, sei „mehr als bemerkenswert“.

Auch Kerstin Wittmeier, Polizeipräsidentin von Bochum, ist sichtlich betroffen. „Mir ist das persönlich sehr nahegegangen“, sagt sie.

Ist Marcel H. ein Psychopath? Ob der 19-Jährige als schuldfähig gilt, ist derzeit noch unklar. Staatsanwalt Danyal Maibaum sagt: „Es spricht einiges gegen eine verminderte Schuldfähigkeit“.

Immerhin habe H. offenbar sehr rational gehandelt. Und gibt sich auch jetzt noch: eiskalt.

Mehr zum Thema:

Falsche Spuren zu Marcel Heße im Netz – Bild vom Hund war offenbar ein Fake

Eiskalt, aber er stach 120 Mal zu. Psychologin erklärt den Doppelmörder von Herne