Veröffentlicht inBochum

Dieser Essener macht Ruhrpott-Kunst – zu seiner zweiten Ausstellung kam er durch seinen Job in der Pathologie

Dieser Essener macht Ruhrpott-Kunst – zu seiner zweiten Ausstellung kam er durch seinen Job in der Pathologie

Zeche Zollverein.jpg
Eines der Bilder von Helge Dirk Raschke. Foto: Helge Dirk Raschke/privat

Bochum. 

In Wattenscheid findet am 2. November eine Ausstellung statt, die man als kunstinteressierter Pottfan auf dem Schirm haben sollte. Die Ausstellung trägt den Namen „Die Kohle geht, der Kumpel bleibt“ und findet statt in der Bücherei im Gertrudis-Center (Alter Markt 1, 44866 Bochum). (Facebook-Veranstaltung gibt’s hier.)

Ausstellender Künstler ist Helge Dirk Raschke (52), der in Gladbeck geboren und aufgewachsen ist und mittlerweile in Essen wohnt.

————————————

• Mehr Themen:

Herne: Mann raucht einen Joint – einen blöderen Ort hätte er sich kaum aussuchen können

Per Handy, Kennzeichen oder Chipkarte: Stadt Bochum will neues Parksystem einführen

• Top-News des Tages:

Lkw-Fahrer nimmt Klopfgeräusche wahr – dann ruft er die Polizei

Schreckliche Tat in Hennef: Frau (34) wird elf Stunden lang vergewaltigt und an der Hundeleine durch den Wald gezerrt

————————————-

Seine Kunst, die er auf Leinwänden präsentiert, entsteht aus eigenen Fotografien mit Ruhrgebiets-Motiven. Seine Bilder bearbeitet Raschke im Nachhinein mit Programmen am Computer, womit allerdings nicht die einfache Optimierung mit Photoshop gemeint ist.

Denn durch die nachträgliche Bearbeitung entwickeln seine Bilder eine ziemlich charakteristische Tiefe. Auch fügt Raschke bestimmte Elemente hinzu, sodass schließlich ein Bild entsteht, das in seiner finalen Form nicht natürlich existiert.

Von der Konzertfotografie zur Kunst

Die Fotografie hat Raschke durch seinen mittlerweile verstorbenen Freund Jörg Litges intensiver für sich entdeckt, der damals Metalkonzerte fotografierte.

Als eines Abends die Symphonic-Metal-Band Stratovarius in Bochum zu Gast war, fragte Litges seinen Freund, ob er bei der Fotografie nicht für ihn einspringen könnte. Raschke stimmte zu und fand so seinen Weg in die Konzertfotografie, in der er bis heute tätig ist. „Wenn der Jörg nicht gewesen wäre, weiß ich nicht, ob das alles so gelaufen wäre“, sagt Raschke heute.

Werbung bei Facebook gab den Ausschlag

Schon vor der Konzertfotografie war die Fotografie sein Hobby. Raschke, der selbst früher auf Zeche gearbeitet hat, erzählt, dass er immer mal wieder Fördertürme fotografiert und bei Facebook gepostet habe. „Irgendwann ist mir dort eine Werbung für das Programm angezeigt worden, das ich heute nutze.“ Seine damalige Freundin habe ihm das Programm schließlich zum Geburtstag geschenkt.

Seine Bilder verkauft Raschke unter anderem im Ruhrgebietsladen in Mülheim. Seine erste Ausstellung, die laut Raschke noch relativ klein war, fand im Activarium im Gesundheitspark Nienhausen statt.

Wie der Job in der Pathologie zur zweiten Ausstellung führte

Zur zweiten Ausstellung kam er, weil er hauptberuflich in der Pathologie arbeitet und Gewebeproben von Krankenhäusern transportiert. Dabei sah er eines Tages, dass im Reha-Zentrum prosper Bilder anderer Künstler hingen. Dort habe er einen Mitarbeiter kennengelernt, der ihm schließlich die Ausstellung ermöglichte.

Raschke nimmt auch Auftragsarbeiten an, die er als Poster oder Leinwände umsetzt. Seine Preise hängen davon ab, was auf dem Bild zu sehen ist. Im Schnitt kosten Bilder mit durchschnittlicher Größe zwischen 40 und 60 Euro.