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Peta stellt Strafanzeige gegen Team von Wunderpferd Totilas wegen Tierquälerei

Peta zeigt Team von Wunderpferd Totilas wegen Quälerei an

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Foto: imago
Nach dem Olympia-Aus gibt es neuen Wirbel um den Zehn-Millionen-Euro-Hengst Totilas: Die Tierschutz-Organisation Peta hat nach eigenen Angaben Strafanzeige gegen die Halter und den Reiter des Dressurpferdes gestellt.

Frankfurt/Main. 

Nach dem bitteren Olympia-Aus gibt es neuen Wirbel um „Wunderpferd“ Totilas: Die Tierschutz-Organisation Peta hat nach eigenen Angaben Strafanzeige gegen die Halter und den Reiter des Dressurpferdes wegen des Verdachts des Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz gestellt. Das teilte Peta in einer Pressemitteilung mit.

Umstrittene Trainingsmethode sind der Vorwurf

Die Strafanzeige richte sich laut Peta gegen den Reiter sowie gegen die Besitzergemeinschaft mit Ann Kathrin Linsenhoff, Paul Schockemöhle und Klaus-Martin Rath. Bei der zuständigen Staatsanwaltschaft Frankfurt/Main wollte man den Eingang der Klage allerdings zunächst nicht bestätigen. „Ich weiß von nichts, aber vielleicht liegt der Brief auch noch im Posteingang“, sagte Sprecherin Doris Möller-Scheu.

Die Tierschutzorganisation wirft dem Totilas-Clan vor, beim Zehn-Millionen-Euro-Hengst die umstrittene Trainingsmethode der so genannten Rollkur anzuwenden. Dabei wird der Kopf der Pferde extrem auf die Brust gezogen, um die Vierbeiner gefügig zu machen. „Das Training mit der sogenannten Rollkur ist schmerzhaft und erniedrigend“, sagte Davina Bruhn, Rechtsanwältin bei Peta. Totilas‘ Reiter Matthias Rath ließ verlauten: „Es gibt Dinge, die bedürfen nicht einmal einer Kommentierung.“

Peta kritisiert auch die Haltung des Pferdes

Peta kritisiert zudem die Haltung des Pferdes. „Zusätzlich lebt Totilas nach unseren Informationen in isolierter Boxenhaltung. Die aus dem Training resultierenden physischen und psychischen Belastungen können so nicht ausgeglichen werden“, sagte Bruhn.

Beim Turnier in Hagen am Teutoburger Wald Ende April hatte es bereits Ärger für das Totilas-Team gegeben, weil Rath auf dem Abreiteplatz nach Meinung vieler Experten die Rollkur im Ansatz angewendet hatte. Die Deutsche Reiterliche Vereinigung FN hatte in der Vergangenheit immer wieder deutlich gemacht, dass sie die Rollkur als Trainingsmethode komplett ablehnt.

„Wir werden jetzt abwarten“

Die mögliche Strafanzeige gegen das Totilas-Team sah man beim Verband aber gelassen. „Wir haben keine Veranlassung, uns mit der Klage auseinanderzusetzen. Wir haben eine klare Regelung in unserem Sport, daran müssen sich alle Beteiligten halten“, sagte FN-Sprecherin Susanne Hennig: „Wir werden jetzt abwarten, inwieweit die Peta den gerichtlichen Weg tatsächlich geht.“

Die Goldfavoriten Rath und Totilas hatten die Olympischen Spiele in London verpasst, weil der Reiter am Pfeifferschen Drüsenfieber erkrankt war. Der 28-Jährige hat den Traum von Olympia-Gold aber noch nicht abgehakt. „Mein Plan mit Totilas reicht bis Rio. Es gab auch dieses Jahr bei Olympia einige Pferde, die mit 15, 16 oder 17 Jahren dabei waren und sehr gute Leistungen gebracht haben. Das wollen wir auch schaffen“, hatte Rath der Zeitung Die Welt gesagt. (sid)