Die Fahndung ist seit Jahren eingestellt, Bruno Moravetzs verzweifelte Frage „Wo ist Behle?” während der Olympischen Spiele 1980 in Lake Placid, die den Suchenden wie den Gesuchten berühmt machte, längst beantwortet.
Seit die öffentlich-rechtlichen TV-Sender an Winter-Wochenenden in einer Endlos-Schleife auch noch den uninteressantesten Skilanglauf übertragen, wissen wir: Im Zweifel ist Behle im Fernsehen.
Auch in Vancouver drängt sich niemand — kein Funktionär und erst Recht kein Sportler – so penetrant ins Bild wie der Langlauf-Bundestrainer. Sieht man ihn ausnahmsweise mal nicht, dann hört man ihn garantiert, wenn er – natürlich von den Fernsehtechnikern verkabelt – mit sich überschlagender Stimme am Streckenrand brüllt. Kein Zweifel: Hier haben sich Zwei, das Fernsehen und Behle, gesucht und gefunden.
„Ich höre da gar nicht mehr hin“
Was alles ja noch als lustig empfunden werden könnte, wäre Behle nicht jener Trainertyp, der nach dem Motto verfährt: Für die Erfolge bin ich zuständig, für die Misserfolge die Läuferinnen und Läufer. Wie auch in Vancouver wieder gut zu beobachten war, wo Behle nach dem enttäuschenden Start des deutschen Langlauf-Teams reflexartig auf seine Schützlinge eindrosch.
Darauf nach dem Gold im Teamsprint angesprochen, meinte Evi Sachenbacher-Stehle: „Ich höre da gar nicht mehr hin.” Behle dürfte es nicht kümmern, er wird die Sache schon so drehen, dass er die Läuferinnen bloß wachrütteln wollte. Genug Mikrofone, um seine Theorien an den Mann zu bringen, wird er schon finden.