FSV Werdohl – SuS Langscheid/Enkhausen 4:1 (0:0).
Was für ein verrücktes Spiel. In den letzten zehn Minuten drehte Werdohl mit vier Toren eine Partie, die eigentlich schon verloren schien. Damit gaben die Sauerborn-Schützlinge nach vielen Wochen wieder die rote Laterne ab und haben mit nur noch fünf Punkten Rückstand den ersten Nichtabstiegsplatz im Visier.
Bis dahin war es am Riesei aber ein ganz weiter Weg. Denn in der ersten Halbzeit waren die Gastgeber überhaupt „nicht im Spiel“ (Uli Sauerborn). Eine Stunde dominierten die Hochsauerländer. Aber es dauerte bis zur 57. Minute, ehe Markus Kulisch mit einem fulminanten Freistoß für die verdiente 1:0-Führung sorgte. Von einer Abwehrmauer der Platzherren war nichts zu sehen.
Aber Werdohl gab nicht auf und drängte mit dem Mute der Verzweiflung auf den Ausgleich. In der letzten halben Stunde packte der Aufsteiger die Brechstange aus. Den Matchball hatten aber die Gäste. Doch Tim Rademacher schoss den Ball völlig freistehend über das Tor (74.). „Den muss er machen“, schüttelte SuS-Trainer Bernd Löseke nach dem Spiel mit dem Kopf.
Für Werdohl war diese Szene wohl das endgültige Signal, alles oder nichts zu spielen. Mit Leidenschaft und Siegeswillen wurde ein Angriff nach dem anderen auf das Tor des unsicher wirkenden Alexander Klur vorgetragen.
Was folgte, waren vier Treffer in zehn Minuten. Und es war kein Zufall, dass die ersten drei Tore auf das Konto von Abwehrspielern gingen. Zunächst erzielte FSV-Kapitän Dennis Rattelsberger nach einem Sönmez-Freistoß per Kopfball das 1:1 (81). Nur zwei Minuten setzte Marcus Brüll nach, markierte das 2:1 und verschwand anschließend unter einer Spielertraube.
In der 88. Minute legte sich der eingewechselte Abwehrspieler Dominik Nohl das Leder zum Freistoß hin. Aus 18 Metern hämmerte Nohl den Ball an der Abwehrmauer vorbei genau in den Knick. „Ein tolles Tor“, schnalzte draußen Uli Sauerborn mit der Zunge.
Nohl hämmert das Leder in den Winkel
Die Werdohler Zuschauer kamen gar nicht mehr aus dem Jubeln heraus. Das war aber nicht der Schlusspunkt: Für den sorgte Muammer Topcu, der nach toller Vorarbeit von Raphael Gräßer in der Nachspielzeit das 4:1 erzielte.
„Wir waren am Ende mausetot. Mit der Leistung über 90 Minuten werden wir es nicht packen“, redete SuS-Übungsleiter Bernd Löseke nach dem Schlusspfiff Klartext. Für seinen Werdohler Kollegen Uli Sauerborn war es eine Frage des „Willens“. Sauerborn weiter: „Ich hoffe, dass jetzt der Bock umgestoßen ist.“