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TV-Hammer: ARD und ZDF verlieren Rechte für EM 2024!

TV-Hammer: ARD und ZDF verlieren Rechte für EM 2024!

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Droht ARD und ZDF der Verlust der Übertragungsrechte für die EM 2024? (Symbolbild) Foto: imago images / Matthias Koch

Es hatte sich bereits angebahnt, jetzt ist es fix: ARD und ZDF verlieren die TV-Rechte für die Heim-EM 2024 in Deutschland. Die Telekom hat sich mit der UEFA geeinigt und sich alle Übertragungsrechte für die 51 Spiele gesichert.

Die EM 2020 ist davon nicht betroffen. Die EM 2020 soll erstmals in 13 verschiedenen europäischen Ländern ausgetragen werden.

Telekom übernimmt EM-Rechte

Neuer Rechte-Inhaber für die EM 2024 ist die Telekom, hat das Unternehmen am Mittwochmittag bekannt gegeben. Die Telekom kann somit alle Spiele der EM 2024 über ihre TV- und Streaming-Plattformen anbieten.

Die Spiele der deutschen Nationalmannschaft sowie weitere Spiele werden und müssen frei empfangbar sein. Das gilt auch für die Halbfinalspiele und das Finale. Die Telekom prüfe zudem eine mögliche Sublizenzierung an einen Free-TV-Partner.


„Wir sind stolz die EM im eigenen Land als der Partner der UEFA bei MagentaTV und MagentaSport zeigen zu können. Wir werden alles tun, damit die Heim-EM zu einem Fest für die Fans wird und alle dabei sein können“, sagt Michael Hagspihl, Geschäftsführer Privatkunden der Telekom. „Wir werden unser technisches Knowhow nutzen, um allen Zuschauern ein einmaliges und innovatives Fußballerlebnis zu bieten.“

Über die Höhe der Kosten ist bisher nichts bekannt

Über die Höhe der Kosten ist allerdings noch nichts bekannt. Auch wie die freie Empfangbarkeit gewährleistet werden soll, ist noch unklar.

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Das könnte auf zwei verschiedenen Wegen realisiert werden:

  • Die Telekom bietet die Spiele selbst an
  • Die Telekom stellt Lizenzen für andere Free-TV-Sender aus, um die Spiele zu zeigen

Bei der ersten Variante wären die Spiele nur über das Internet kostenlos zu sehen. Beispielsweise über den PC, Laptop oder internetfähigen Smart-TV. Die Gefahr: Gerade in ländlichen Gebieten ist die Internetverbindung oft nur langsam. Schlechte Bildqualität und ein ruckliger Stream könnten die Folge sein. Menschen ohne Internetanschluss schauen komplett in die Röhre.

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Auch bei der zweiten Variante wäre nicht gesichert, dass am Ende ARD und ZDF eine Lizenz erhalten. Auch private TV-Sender könnten den Zuschlag erhalten. Länderspiele auf RTL, ProSieben oder Sport1 sind möglich.

Öffentlich-rechtliche und private Sender offen für Gespräche

Die öffentlich-rechtlichen Fernsehsender ARD und ZDF hoffen weiter darauf, die Fußball-Europameisterschaft 2024 in Deutschland übertragen zu dürfen. „Wir sind weiterhin bereit, zu wirtschaftlich und programmlich akzeptablen Bedingungen Übertragungsrechte am Turnier zu erwerben, um der EM 2024 ihrer gesellschaftlichen Bedeutung entsprechend die größtmögliche Verbreitung in Deutschland zu geben“, sagte der ARD-Vorsitzende Ulrich Wilhelm am Mittwoch.

„Unser Interesse, die EM 2024 in irgendeiner Form im Programm zu haben, besteht weiter. Wir bleiben für Gespräche mit den neuen Rechteinhabern offen“, sagte ZDF-Intendant Thomas Bellut. Zuvor hatte die Telekom in München bekanntgegeben, sich die Rechte für das Heim-Turnier in knapp fünf Jahren gesichert zu haben.

Auch RTL will abwarten, welche Angebote die Telekom unterbreitet, sagte ein Sprecher auf Anfrage der dpa.

Verlust der Übertragungsrechte kommt zu denkbar schlechtem Zeitpunkt

Alle Spiele, die nicht frei empfangbar sein müssen, würden exklusiv über die Angebote der Telekom laufen. Vermutlich über das eigene Magenta-TV. Das ist nur über ein monatliches Abo-Modell abrufbar. Für Nicht-Telekom-Kunden liegt der Preis für Meganta TV Plus bei 7,95 Euro im Monat und ist monatlich Kündbar. Für Telekom-Kunden kostet das Plus-Abo 10 Euro im Monat, es gibt für sie allerdings auch ein reguläres Magenta-TV-Abo für 4,95 Euro.

Besonders ärgerlich für ARD und ZDF: Der Verlust der Übertragungsrechte kommt ausgerechnet zur Heim EM 2024. Erst im September vergangenen Jahres hatte das Exekutivkomitee der Uefa mit 12:4 Stimmen für der Bewerbung des deutschen Verbandes gegenüber dem türkischen Verband den Vorzug gegeben. (dav/fb/dpa)