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Schalkes Jones schweigt nach Tritt gegen Reus

Schalkes Jones droht Sperre nach fiesem Tritt gegen Reus

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Es war die fieseste Szene beim Gladbacher 3:1-Pokalerfolg über Schalke 04. Bereits in der sechsten Minute trat Schalkes Jermaine Jones mit Absicht auf den verletzten Fuß von Marco Reus. Jetzt ermittelt der DFB gegen Jones.

Mönchengladbach. 

Jermaine Jones (30) wollte einfach nur noch weg. Beruhigt hatte sich der Schalker Mittelfeld-Kämpfer anscheinend auch nach der Dusche noch nicht. Als Jones flotten Schrittes von der Kabine zum Mannschaftsbus ging, setzte er den Tunnelblick auf. Nicht stehen bleiben, nichts sagen, nicht nach links schauen, nicht nach rechts. Dabei ging Jones auch an einem Gladbacher Spieler vorbei, der noch in Spielkleidung Interviews gab: Marco Reus (22), der Held beim Gladbacher 3:1 (1:0)-Pokalerfolg.

Reus und Jones hatten sich nichts zu sagen. Natürlich nicht. Denn schon in der sechsten Minute trafen sich die beiden auf dem Rasen – auf die nicht gerade sehr feine Art. Jones, neben Papadopoulos der rustikalste im königsblauen Aufgebot, trat Reus mit voller Absicht auf den linken Fuß. Der Gladbacher Nationalspieler hatte sich den kleinen Zeh im linken Fuß vor kurzem gebrochen. Schiedsrichter Wolfgang Stark bemerkte diese Szene nicht. Folgen für den Spielverlauf hatte der Tritt nicht: Der an diesem Pokal-Abend völlig überdrehte Jones (DerWesten-Note: 5) sah in der Nachspielzeit trotzdem noch die Gelb-Rote Karte (90.+1), Reus konnte weiterspielen und entschied mit einem Doppelpack das Spiel.

Schalke-Manager Heldt schließt Konsequenzen nicht aus

Seine Schmerzen vergaß Reus – das Foul aber nicht. „Ich weiß nicht, warum er das macht. Das gehört sich nicht. Wenn er meint, sowas machen zu müssen, dann muss er das machen“, sagte Reus. Schalkes Trainer Seppo Eichkorn konnte nichts anmerken: „Ich habe die Szene leider nicht gesehen oder vielleicht muss ich froh sein, sie nicht gesehen zu haben.“

Deutlicher wurde Schalke-Manager Horst Heldt. „Das sind Aktionen, die er tunlichst vermeiden sollte“, sagte Heldt. „Über interne Konsequenzen sollte man nicht aus der Emotion entscheiden, da machen wir uns in Ruhe Gedanken.“ Ausgeschlossen ist eine Geldstrafe also nicht.

Jones droht ein Nachspiel

Der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) prüft, ob nachträglich ein Ermittlungsverfahren gegen den Schalker Profi eingeleitet wird. Das bestätigte der DFB am Donnerstagmorgen. Sollte das Sportgericht Ermittlungen aufnehmen, droht Jones unter anderem eine Sperre im DFB-Pokal. (mit sid)