Es sind Szenen, die wirklich niemand sehen will – egal, ob im Stadion oder außerhalb. Am Kölner Hauptbahnhof ist es am frühen Samstagmorgen (1. November) zu heftigen Szenen gekommen. Gegen 6.15 Uhr gerieten rivalisierende Fangruppen von Schalke und BVB aneinander – mitten im Bahnhof, mitten im Berufsverkehr. Nach einer gezogenen Notbremse eskalierte die Lage komplett. Laut Bundespolizei prügelten sich rund 20 Personen teils brutal.
Ein bislang unbekannter Schalke-Fan soll auf Gleis 8 die Notbremse betätigt haben, wie eine Polizeisprecherin erklärte. Daraufhin stürmten zahlreiche Schalker aus dem Zug, während gleichzeitig BVB-Anhänger aus ihrem ICE kletterten. Beide Gruppen – jeweils etwa 340 Fans – trafen schließlich im Tunnel zwischen Gleis vier und fünf aufeinander.
Prügelei zwischen Schalke und BVB-Fans
Was dann folgte, war eine wüste Schlägerei. Schlagstöcke und Pfefferspray kamen zum Einsatz, um die rivalisierenden Fans auseinanderzutreiben. Ein Polizist wurde verletzt. Auch mehrere Beteiligte bekamen die Wirkung des Pfeffersprays deutlich zu spüren. Nach einiger Zeit gelang es den Einsatzkräften, die Gruppen zu trennen und in ihre Züge zurückzuschicken.
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Festnahmen gab es laut Polizei keine, doch die Ermittlungen laufen auf Hochtouren. Es geht unter anderem um Landfriedensbruch, gefährliche Körperverletzung, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und die widerrechtliche Betätigung der Notbremse.
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Die Polizeipräsidenten aus Dortmund und Gelsenkirchen verurteilten die Gewalt in einer gemeinsamen Erklärung scharf. „Die Spirale der Gewalt in und um die Stadien der ersten und zweiten Fußball-Bundesliga dreht sich seit einigen Monaten immer schneller“, betonten Gregor Lange (Dortmund) und Tim Frommeyer (Gelsenkirchen).
Polizei fordert Konsequenzen
Sie machten klar: „Immer wieder scheinen sich vermeintliche ‚Fans‘ aktiv zu verabreden, um sich gegenseitig brutal zu attackieren. Das geschieht häufig abseits der Stadien.“ Dabei würden Unbeteiligte gefährdet und Polizisten attackiert. „Diese Gewaltexzesse haben direkten Einfluss auf das Vertrauen der Polizei in die Szene und werden Konsequenzen haben.“
Beide Behörden kündigten an, künftig noch enger zusammenzuarbeiten, um Täter zu identifizieren und zur Verantwortung zu ziehen. Auch die Vereine sollen stärker eingebunden werden. „Distanz zu diesen gewalttätigen Gruppen und Personen, Stadionverbote und eine aktive Unterstützung der behördlichen Ermittlungsarbeit“ – das fordern die Polizeipräsidenten.
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Ein S04-Sprecher erklärte: „Der friedliche und gewaltfreie Ablauf von Fußballspielen ist für den FC Schalke 04 von zentraler Bedeutung. Entsprechend ist die Erwartungshaltung an alle Schalker. Der Verein wird die Vorfälle von Samstag bewerten und mit den zuständigen Behörden den Austausch suchen.“




