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Schalke 04: Szene in Bielefeld sorgt für Wut – jetzt spricht Ex-Schiri Gräfe

Erst der Schock, dann schäumende Wut. Auch nach dem Sieg von Schalke 04 in Bielefeld hören die Diskussionen nicht auf.

© IMAGO/Noah Wedel, Michael Weber

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Die Szene war ein Schock – und sorgte anschließend für Diskussionen. Beim 2:1 von Schalke 04 in Bielefeld rasselte Joel Grodowski in S04-Keeper Loris Karius, ging zu Boden und blieb bewusstlos liegen. Nikola Katic leistete Erste Hilfe. Als klar war, dass der Armine halbwegs okay ist, blieb die Frage nach dem Elfmeterpfiff.

Die Bielefeld-Fans waren entrüstet, dass es für den heftigen Treffer von Karius an Grodowski keinen Strafstoß gab. Auch der VAR meldete sich nicht. Dafür nun aber nachträglich Manuel Gräfe. Der Ex-Schiedsrichter bewertet die Szene – und gibt Wasser auf die Mühlen der Fans von Schalke 04.

Schalke 04: Ex-Schiri bewertet Elfer-Szene

68 Minuten waren gespielt, als sich die Schock-Szene ereignete (hier mehr dazu). Das wichtigste zuerst: Grodowski war nach einer Behandlungspause wieder auf den Beinen, wollte gar weiterspielen – was die Ärzte und Trainer Mitch Kniat aber zu verhindern wussten. Am Tag nach dem heftigen Zusammenprall folgte aus Ostwestfalen auch die Entwarnung: „Jonny Grodowski geht es auch einen Tag später den Umständen entsprechend gut“, vermeldete der DSC.

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Der Ärger um den nicht gegebenen Elfmeter war allerdings noch nicht verflogen. Der hätte das Spiel auf 2:2 stellen und womöglich noch einmal kippen lassen. Unstrittig hatte Karius seinen Gegenspieler im Strafraum heftig mit der Faust im Gesicht getroffen. Wie um alles in der Welt, so die einhellige Meinung der Arminen, kann das keinen Elfmeter geben?

Gräfe: Beide Entscheidungen wären vertretbar

Jetzt mischt sich Manuel Gräfe ein. Jahrelang Bundesliga- und FIFA-Schiri und als Experte geachtet, sieht die Szene gemischt. Auf X schreibt er: „Der Stürmer schaut nicht zum Ball, bewegt sich in Richtung Torwart, um ihn gegebenenfalls zu unterbauen oder zu behindern und geht nicht in ein Kopfballduell. Karius will zum Ball, aber trifft mit linker Hand/Faust den Angreifer im Gesicht.“

Er stellt die Gretchenfrage: „War der Kontakt nun heftiger, weil der Stürmer sich in den Torwart hinein bewegte oder tatsächlich der Punch stärker? Das ist eine Szene, die nicht schwarz oder weiß ist, weil man das nicht final klären kann. Hier sollte die Entscheidung passend zur Linie des Schiedsrichters sein und akzeptieren, wie er das im Original bewertet hat, wenn er es so klar gesehen hat. Sonst VAR, weil nicht gesehen und dann bewerten!“


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Dass der Pfiff bei Bielefeld – Schalke 04 ausblieb, ist für Gräfe also vertretbar. „Für mich weiter akzeptabel, da der Angreifer sich sehr in den Torwart hinein bewegt, das Risiko und den Treffer so selber forciert und der Torwart zum Ball will. Aber ein Pfiff wäre auch vertretbar, da der Punch mit der Hand im Gesicht klar und auch schon stärker ist. Zeitlupen verzerren aber auch manchmal und eben keine Schwarzweiß-Szene.“