Gelsenkirchen. Der Verkauf von Thilo Kehrer für eine Ablöse von 37 Millionen Euro an Paris Saint-Germain war das spektakuläre und überraschende Highlight im Transfer-Sommer des FC Schalke 04.
Während viele Fans des FC Schalke 04 sich über die satten Einnahmen freuten, weinte manch ein S04-Anhänger dem königsblauen Eigengewächs hinterher. Schließlich feuern die Fans in der Regel solche Spieler besonders gerne an, die aus der eigenen Jugend stammen.
FC Schalke 04: Heidel erklärt Gründe hinter Kehrer-Verkauf
Christian Heidel hat in dieser Diskussion eine klare Meinung. „Kritiker wird es immer geben, aber ich muss wirtschaftliche Aspekte berücksichtigen“, sagte der Sportvorstand des FC Schalke 04 im Gespräch mit „Sportbuzzer“.
Heidel weiter: „Zudem wird Thilo oft als Eigengewächs der Schalker Nachwuchsabteilung dargestellt, eigentlich war er nur zweieinhalb Jahre in der Knappenschmiede.“
Heidel: Verkäufe von Sané oder Kehrer bringen Chancen
Für Heidel steht fest: Wenn dem FC Schalke 04 ein attraktives Angebot vorliegt, muss es dem Verein erlaubt sein über einen Verkauf nachzudenken. „Das wird es immer geben, so lange es etwas über Schalke gibt“, so der 55-Jährige: „Aber es darf in meinen Augen kein Argument sein, dass wir Spieler nicht abgeben, weil sie aus unserem Nachwuchs kommen. Spieler wie Leroy Sané oder Kehrer bringen uns hohe Geldbeträge, die uns die Möglichkeit geben, die Mannschaft und den Verein weiterzuentwickeln.“
+++ FC Schalke 04: RB Leipzig will wohl nicht – Sebastian Rudy frei für Königsblau? +++
Heidel: „Diese Zeiten sind vorbei!“
Heidel wies zudem darauf hin: „Wenn ich mir in anderen Vereinen die aktuellen Profikader anschaue, sehe ich auch dort kaum Spieler aus dem eigenen Nachwuchs. Der Fußball hat sich einfach verändert.“
Heidel: „Es wäre wünschenswert, aber es ist einfach Fußball-Romantik, wenn man glaubt: Ein Spieler muss auf Schalke ausgebildet werden, zu den Profis kommen und zwölf Jahre später hier sein Abschiedsspiel geben. Diese Zeiten sind leider vorbei!“
Tedesco-Abgang stehe nicht zur Diskussion
An einem Mitarbeiter des FC Schalke 04 hält Heidel jedoch unweigerlich fest: Domenico Tedesco. Auf die Frage, was man Schalke zahlen müssen, damit der Verein seinen Trainer ziehen lässt, antwortete Heidel: „Das steht nicht zur Diskussion. Mit Domenico würde Schalke den Erfolg abgeben. Einen guten Trainer zu ersetzen, ist das Schwierigste, was es im Profifußball gibt. Und deshalb haben wir Domenico proaktiv einen neuen Vertrag ohne jegliche Ausstiegsklausel vorgeschlagen, den er angenommen hat.“
FC Schalke 04: Zugänge Sommer 2018
- Suat Serdar (10,5 Mio./Mainz)
- Omar Mascarell (10 Mio./R. Madrid)
- Salif Sané (7 Mio./Hannover)
- Hamza Mendyl (7 Mio./Lille)
- Steven Skrzybski (3,2 Mio./U. Berlin)
- Mark Uth (ablösefrei/Hoffenheim)