Duisburg. Die Stimmung im Kraftraum im Trainingszentrum des MSV Duisburg an der Westender Straße war am Dienstag-Vormittag prächtig. Die Drittliga-Kicker stemmten Hanteln, dazu heizte ihnen Stürmer Kingsley Onuegbu mit Musik via seines Handys ein. Die Klänge waren indes für einige Beteiligte gewöhnungsbedürftig. Trainer Karsten Baumann: „Erst kam Musik, die du von einem Afrikaner erwartest. Doch dann taten sich Abgründe auf.“
Fehlende Vorbereitung beim MSV noch spürbar
Der Nigerianer hat offenbar alle klassischen Mallorca-Hits auf seinem Smartphone gespeichert und löste damit bei den Kollegen Begeisterung aus. Vor allem Mittelfeldspieler Kevin Wolze soll bei dem Liedgut sehr textsicher sein. Trotzdem haben die Zebras hart gearbeitet. „Die Musik hat ihren Zweck erfüllt, die Jungs haben nicht gemerkt, was sie gemacht haben“, so Baumann.
Baumann weiß, dass sich seine Mannschaft derzeit auch über den Teamgeist und die gute Stimmung über Wasser hält. Die fehlende Vorbereitungszeit fordert weiterhin Tribut, und das wird auch noch in den nächsten Wochen der Fall sein. Da ist jede zusätzliche Motivation wertvoll.
Dass es im Hinblick auf das nächste Spiel beim ambitionierten Aufsteiger RB Leipzig am Sonntag nach Ablauf der Sperren von Kevin Wolze und Branimir Bajic wieder zu Härtefällen kommen wird, sieht Baumann nicht als problematisch an. „Alle Spieler ziehen mit, auch wenn einzelne am Sonntag nur auf der Bank sitzen werden“, so Baumann.
MSV-Trainer Baumann mit Ligastart hochzufrieden
Gedanken machen wird sich der Trainer vor allem über die Abwehrreihe. Zuletzt kassierten die Zebras jeweils nach kapitalen Stockfehlern ein Gegentor. Gegen Paderborn patzte Branimir Bajic, gegen Regensburg Markus Bollmann. Matthias Kühne musste vor dem Pokalspiel gegen Paderborn seinen Platz für Bajic räumen – dabei hat sich der Ex-Babelsberger in den ersten Wochen der noch jungen Saison als der solideste Innenverteidiger präsentiert.
Mit sechs Punkten aus den ersten drei Spielen ist Baumann hochzufrieden. „Ich bin stolz auf diese Mannschaft“, sagt der Trainer, der sich von den guten Ergebnissen aber nicht blenden lassen will. Allein im August muss der MSV sechs Pflichtspiele bestreiten. Der Trainer hat zudem im Blick, dass die Mannschaft „irgendwann einmal in ein Loch fallen kann“, zudem sei die Verletzungsgefahr aufgrund der kurzen Vorbereitung höher.
Was der MSV in dieser Saison erreichen kann, lässt Baumann noch offen. Bis zum Winter will er mit den Zebras „so viele Punkte wie möglich“ sammeln. Nach dem Abschluss der Hinrunde erwartet der Coach genügend Erkenntnisse, um „dann vielleicht ein Saisonziel auszugeben.“