MSV Duisburg: Nach Vertragsauflösung mit Baris Özbek – auch diese beiden Zebras könnten im Winter gehen
Fußball Niederrheinpokal Halbfinale Rot-Weiß Oberhausen - MSV Duisburg am 02.05.2017 im Stadion Niederrhein in Oberhausen Foto: Thorsten Tillmann
Der MSV Duisburg löst den Vertrag mit Mittelfeldspieler Baris Özbek auf
Im Winter könnten noch Mael Corboz und Simon Brandstetter gehen
Duisburg.
Der frühere Bundeskanzler Gerhard Schröder machte sich einst nach einem Machtwort als „Basta-Kanzler“ einen Namen. Fußball-Zweitligist MSV Duisburg hat nun einen „Basta-Sportdirektor“. In einem Interview, das der MSV am Dienstag im Internet veröffentlichte, setzte auch Manager Ivica Grlic zu einem Machtwort an.
„Arbeiten mit dem, was wir haben“
„Wir kennen unsere finanzielle Situation beim MSV, und ich bin keiner, der Druck ausübt oder Unmögliches fordert, nur um ein Alibi oder Entschuldigungen in petto zu haben. Das habe ich als Spieler nicht nötig gehabt, und damit fange ich auch als Sportdirektor nicht an. Wir arbeiten in Duisburg mit dem, was wir haben – basta!“ Damit schloss Grlic Nachverpflichtungen im Winter weitgehend aus.
Doch der 42-Jährige könnte trotzdem bald über einen größeren finanziellen Spielraum verfügen. Am Mittwoch löste der MSV den Vertrag von Mittelfeld Baris Özbek – „einvernehmlich“ wie es in der Mitteilung des Vereins heißt – auf. Mittelfeldspieler Mael Corboz weilt derzeit zum Probetraining beim Drittligisten FC Carl Zeiss Jena, und Stürmer Simon Brandstetter teilte dem MSV mit, dass er im Winter gerne den Arbeitgeber wechseln möchte.
Der MSV Duisburg dürfte Özbek, der seit Saisonbeginn in den Planungen der sportlichen Leitung keine Rolle mehr spielte, vermutlich nicht zum Nulltarif von der Gehaltsliste gestrichen haben. Den Etat des Aufsteigers dürfte die Einigung trotzdem ein wenig entlasten. Bei Thomas Bröker, ebenfalls ohne Perspektive auf Einsätze in der 2. Liga, war eine ähnliche Einigung bislang ebenso wenig möglich wie ein Vereinswechsel innerhalb der Transferfrist. Vielleicht geht da ja im Januar noch etwas.
Simon Brandstetter, in den ersten sechs Partien dieser Saison für den MSV am Ball, spielte in den letzten Wochen keine Rolle mehr. Er gehörte zuletzt dem Kader nicht mehr an. Den Platz neben dem gesetzten Stürmer Borys Tashchy machen derzeit Stanislav Iljutcenko und Kingsley Onuegbu unter sich aus. Offenbar rechnet sich Brandstetter keine Chancen mehr aus, entscheidend in das Rennen eingreifen zu können.
Für Mael Corboz, bei seiner Verpflichtung als eines der „größten Talente im US-Fußball“ gepriesen, ist der Sprung in die 2. Liga derzeit noch zu groß. Ein Wechsel nach Jena, wo Ex-Zebra Matze Kühne spielt, könnte dem Amerikaner Spielpraxis ermöglichen.
Offene Planstellen
Der MSV ist im Fall Corboz ebenso gesprächsbereit wie bei Simon Brandstetter. Sollten die beiden Wechsel im Winter über die Bühne gehen, wären bei den Zebras nicht nur eingesparte Gelder frei, sondern auch Planstellen. Mit Özbek und Corboz wären gleich zwei defensive Mittelfeldspieler nicht mehr da. Simon Brandstetter würde eine Lücke im Offensivaufgebot der Meidericher hinterlassen.