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Das sind die heilenden Hände des MSV Duisburg

Das sind die heilenden Hände des MSV Duisburg

Dr. Christian Schoepp und Dr. Falk Ullerich sind als Mannschaftsärzte für die medizinische Versorgung der Duisburger Profi-Kicker verantwortlich. Auch beim DFB-Pokalspiel der Zebras am Freitag gegen den traditionsreichen Zweitligisten 1. FC Nürnberg sitzen die beiden Mediziner im Stadion.

Duisburg. 

Ihre Entscheidungen müssen oft in Sekundenschnelle fallen – und sie können erhebliche Auswirkungen auf die Aufstellung und damit auch auf den weiteren Verlauf der Partie haben. „Die Kernfrage für uns lautet: Kann ein angeschlagener Spieler weitermachen oder nicht?“, so Dr. Christian Schoepp (42).

Er und sein Kollege Dr. Falk Ullerich (37) sind die Mannschaftsärzte des Fußball-Drittligisten MSV Duisburg. Das Duo, das im dienstlichen Alltag jeweils als Unfallchirurg und Orthopäde in der BGU in Buchholz arbeitet, wird natürlich auch beim DFB-Pokal-Heimspiel an diesem Freitag gegen den 1. FC Nürnberg (Anstoß: 20 Uhr, Schauinsland-Reisen-Arena) die medizinische Betreuung der Kicker und ihrer durchtrainierten Körper übernehmen.

Zwei Stunden vor dem Anpfiff ist bei Heimspielen stets Dienstbeginn für den Mannschaftsarzt. Zunächst geht es in den Umkleidetrakt. Zu diesem gehören auch die beiden Behandlungszimmer. „Dort checken wir zunächst noch einmal unser gesamtes medizinisches Equipment“, sagt Schoepp. Für den Notfall muss alles griffbereit sein. 90 Minuten vor Spielbeginn kommen dann Spieler und Trainerstab in die Kabine. „Wir halten uns dann eher im Hintergrund. Die Spieler sind dann schon sehr fokussiert auf den Wettkampf, viele sind kaum noch ansprechbar“, erzählt Schoepp. „Wer noch Hilfe benötigt, bekommt sie natürlich sofort.“

Platzwunden tackern und Gehirnerschütterungen erkennen

45 Minuten vor dem Anpfiff gehen die Spieler hinaus auf den Rasen, um sich aufzuwärmen. „Wir gehen mit raus und beobachten sie dabei. Fällt uns etwas auf, sagen wir sofort dem Trainerstab Bescheid“, schildert Ullerich. Die Ärzte haben eine beratende Funktion. Die letzte Entscheidung, ob ein Akteur aufläuft oder nicht, fällt der Trainer.

Während des Spiels kann eine Menge passieren. Der Arzt – immer nur einer von beiden hat Dienst, der andere sitzt aber oft privat auf der Tribüne und schaut zu – muss in Windeseile reagieren. Platzwunden am Kopf können am Spielfeldrand getackert werden. Bei schlimmeren Wunden kann im chirurgischen Behandlungsraum aber auch genäht werden. Es gab in den zwei Spielzeiten, in denen das Duo beim MSV mit dabei ist, Knochenbrüche, Bänderrisse und Gehirnerschütterungen zu behandeln. „Das Häufigste sind aber eindeutig die Muskelverletzungen“, sagt Ullerich. Wenn die Ärzte eine CT-Aufnahme oder ein Röntgenbild benötigen, wird der verletzte Spieler noch während der laufenden Partie vom Stadion in die BGU nach Buchholz gefahren.

Die Einätze beim MSV müssen die beiden Mediziner untereinander und mit ihrem Arbeitgeber koordinieren. „Einer von uns ist bei jedem Abschlusstraining und bei jedem Spiel mit dabei. Weil die Spielansetzungen erst wenige Wochen vorher erfolgen, müssen wir sehr flexibel sein“, erklärt Schoepp. Die Dienste beim MSV gelten für beide als offizielle Arbeitszeit.

Vertrauensverhältnis ist die Basis einer ärztlichen Behandlung

Zurück zum Spielfeld: Die Kicker duzen ihre „Docs“. Es herrscht ein vertrauensvoller Umgang. „Das ist die Basis einer jeden Behandlung. Wir sind ein wichtiger Ansprechpartner für die Spieler“, so Schoepp. In den zwei Jahren sind beide Ärzte, die zuvor schon sportinteressiert waren, richtige MSV-Fans geworden. „Wir fiebern auf der Bank richtig mit und jubeln, wenn wir ein Tor geschossen haben“, sagt Schoepp. Und das soll möglichst auch beim Pokalspiel am Freitag gegen Nürnberg geschehen. „Es gibt eine Verlängerung“, tippt Doktor Ullerich. „Und am Ende gewinnen wir 2:1.“