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Katar: Jetzt doch – WM-OK-Chef spricht von bis zu 500 toten Gastarbeitern

Rund um die WM in Katar gab es heftige Kritik. Jetzt äußert sich der OK-Chef zu toten Gastarbeitern. Hier alle Infos.

Katar
© IMAGO / PA Images

Denkwürdiger Infantino-Auftritt: Kritik an Katar ist "Heuchelei"

Gianni Infantino schießt zurück: In einer denkwürdigen Pressekonferenz hat der FIFA-Präsident die umstrittene WM in Katar verteidigt und der westlichen Welt eine Doppelmoral vorgeworfen. Am Sonntag startet die Fußball-WM in dem oft kritisierten Wüstenstaat.

Hassan Al-Thawadi hat den Tod von mehreren Hundert Gastarbeitern im Zuge der Vorbereitungen auf die Fußball-WM in Katar bestätigt. „Die Schätzungen liegen zwischen 400 und 500“, sagte der Generalsekretär des WM-Organisationskomitees im britischen Fernsehsender TalkTV: „Ich kenne die genaue Zahl nicht, aber jeder Toter ist einer zu viel.“

Bisher hatten der Weltverband FIFA und offizielle Stimmen aus Katar von drei Todesfällen auf WM-Baustellen gesprochen. Medienberichten zufolge dagegen sollen seit der WM-Vergabe 2010 mehrere Tausend Arbeiter auf katarischen Baustellen ums Leben gekommen sein.

Katar spricht von Verbesserungen

Trotz der hohen Opferzahlen betonte Al-Thawadi die Reformen, die im Golfstaat in den vergangenen Jahren angeschoben worden und unabhängig von der WM notwendig gewesen seien. „Die Verbesserungen in Bezug auf Sicherheits- und Gesundheitsstandards sowie die Abschaffung des Kafala-Systems haben wir vorgenommen, weil es unseren eigenen Werten entspricht“, sagte der 44-Jährige. Die Vergabe des Turniers nach Katar habe diesen Prozess lediglich beschleunigt.

OK-Chef äußert sich zu One-Love

Der OK-Chef äußerte sich zudem zur Debatte um die vom Weltverband verbotene „One Love“-Binde: „Das war eine Entscheidung der FIFA. Ich hätte mit der Binde nur ein Problem gehabt, wenn sie dafür gedacht war, Katar direkt zu adressieren.“


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Zur Kritik an der katarischen Haltung gegenüber der LGBTQ+-Community, sagte Al-Thawadi: „Jeder ist willkommen, auch wenn wir bei manchen Dingen nicht übereinstimmen.“ (dpa)