Hassan Al-Thawadi hat den Tod von mehreren Hundert Gastarbeitern im Zuge der Vorbereitungen auf die Fußball-WM in Katar bestätigt. „Die Schätzungen liegen zwischen 400 und 500“, sagte der Generalsekretär des WM-Organisationskomitees im britischen Fernsehsender TalkTV: „Ich kenne die genaue Zahl nicht, aber jeder Toter ist einer zu viel.“
Bisher hatten der Weltverband FIFA und offizielle Stimmen aus Katar von drei Todesfällen auf WM-Baustellen gesprochen. Medienberichten zufolge dagegen sollen seit der WM-Vergabe 2010 mehrere Tausend Arbeiter auf katarischen Baustellen ums Leben gekommen sein.
Katar spricht von Verbesserungen
Trotz der hohen Opferzahlen betonte Al-Thawadi die Reformen, die im Golfstaat in den vergangenen Jahren angeschoben worden und unabhängig von der WM notwendig gewesen seien. „Die Verbesserungen in Bezug auf Sicherheits- und Gesundheitsstandards sowie die Abschaffung des Kafala-Systems haben wir vorgenommen, weil es unseren eigenen Werten entspricht“, sagte der 44-Jährige. Die Vergabe des Turniers nach Katar habe diesen Prozess lediglich beschleunigt.
OK-Chef äußert sich zu One-Love
Der OK-Chef äußerte sich zudem zur Debatte um die vom Weltverband verbotene „One Love“-Binde: „Das war eine Entscheidung der FIFA. Ich hätte mit der Binde nur ein Problem gehabt, wenn sie dafür gedacht war, Katar direkt zu adressieren.“
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Zur Kritik an der katarischen Haltung gegenüber der LGBTQ+-Community, sagte Al-Thawadi: „Jeder ist willkommen, auch wenn wir bei manchen Dingen nicht übereinstimmen.“ (dpa)