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Gladbachs ter Stegen ist sauer über die Pfiffe einiger Fans

Gladbachs ter Stegen ist sauer über die Pfiffe einiger Fans

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Foto: Imago
Borussia Mönchengladbach hat die Pflichtaufgabe in der Europa League mit einem 2:0-Sieg gegen AEL Limassol gelöst. Dennoch: Die Hausherren lieferten über weite Strecken eine enttäuschende Leistung ab. Und Torhüter Marc-André ter Stegen ärgert sich über Pfiffe einiger Fans.

Mönchengladbach. 

Marc-André ter Stegen dreht sich zur Nordkurve, applaudiert und zeigt den erhobenen Daumen. Eine Szene, wie sie normalerweise typisch ist zwischen Fußballprofi und Fan auf der Tribüne. Wenn es gut läuft. Wenn Pfiffe aus der Kurve kommen, kann man diese Situation anders bewerten: ter Stegen legt sich mit einigen Anhängern an und interagiert hämisch mit den Kritikern.

Das passierte in der ersten Halbzeit des Europa-League-Spiels zwischen Borussia Mönchengladbach und AEL Limassol. Die Hausherren lieferten über weite Strecken eine enttäuschende Leistung ab und wurden mit einem Pfeifkonzert von den Rängen in die Kabine geleitet. Vor allem ter Stegen leistete sich erneut ungewohnt viele Unsicherheiten, brachte mit haarsträubenden Ausflügen aus dem Strafraum seine Mannschaft in Bedrängnis und leistete sich etliche unnötige Abspielfehler.

Ter Stegen kritisiert Gladbacher Fans

Angefressen stellte sich der Nationalkeeper nach der Partie der Presse. „Nein, es war alles gut“, sagte der Torhüter kurz angebunden. Die Stimmung im Stadion sei ihm egal, „wenn einige Zuschauer meinen, sie müssten pfeifen, darf uns das nicht stören.“ Natürlich habe seine Mannschaft einige Bälle unnötig verloren, „aber das darf uns nicht aus der Ruhe bringen.“

Es spiele ja auch noch ein Gegner mit, erklärte ter Stegen die Fehler im Spielaufbau seiner Mannschaft. Die wollen einem das Leben natürlich schwer machen. „Limassol spielt nicht einfach nur so in der Europa League“, alle Gegner seien hochkarätig. Es müssen sich noch einige daran gewöhnen, dass „wir in keinem Spiel mehr einen Selbstläufer haben werden und dass uns nichts in den Weg geschmissen wird“, zielte der Schnapper in Richtung pfeifender Fans.

Zu den vermeintlichen Provokationen wollte ter Stegen sich nicht äußern und Gladbachs Sportdirektor Max Eberl wollte in die Szene nicht zu viel hineininterpretiert wissen. „Wer sagt denn, dass er sich mit Fans anlegen wollte?“ Vielleicht galt sein Applaus auch den Fans, die die Mannschaft unterstützt haben. Der Manager könne die Unruhe im Stadion verstehen, wenn zwei, drei Bälle nicht funktionieren. „Jeder Spieler hat eine Psyche“ und der Druck und der Anspruch an sich selbst sei neben der Angst einfach kein guter Begleiter im Spiel gewesen – auch für ter Stegen nicht.

Eberl ließ keinen Zweifel an der Qualität seines Torwarts. „Wir werden ihn weiter stützen und tragen. Der Junge macht gerade eine Phase durch, die andere große Torhüter auch schon erleben mussten“, erklärte der 39-Jährige. Er hatte sich eigentlich gefangen und „den Kopf in den letzten Spielen etwas rausgesteckt“, jetzt sei es aber ein kleiner Rückschlag für ihn gewesen. „Aber wir haben heute zu null gespielt, das ist auch nicht ganz so schlecht. Er kommt da wieder raus. Weil er ein Kämpfer ist.“

Ter Stegen bangt um seinen Platz in der Nationalmannschaft

Der junge Schlussmann kämpft um seine Form und den Platz in der Nationalmannschaft. Zuletzt verfolgte ter Stegen das Länderspiel gegen Holland nur vor dem Fernseher. René Adler rückte mit seinen Leistungen wieder in den Fokus der DFB-Elf. „Ich muss mich jetzt nur auf Borussia und mich selbst konzentrieren“, gab sich der Youngster tatsächlich kämpferisch. Wenn die Leistung stimmte, werde er auch wieder berufen. Er wolle alles dafür geben.

„Die zehn wilden Minuten, in denen die Bälle so ein bisschen durch die Gegend geflogen sind“ (Eberl) waren kein Bewerbungsschreiben an DFB-Torwarttrainer Andreas Köpke. In der Bundesliga beim FC Augsburg bekommt der Keeper die nächste Möglichkeit, neue Unterlagen einzureichen.