Dortmund. Wie der Anwalt des BVB-Bombers erklärte, soll sein Mandant die Tat auf den Mannschaftsbus von Borussia Dortmund aus Liebeskummer geplant haben.
So habe ihn die geplante Auswanderung seiner Freundin nach Australien und die damit verbundene Trennung schwer zu schaffen gemacht.
Borussia Dortmund. Sergej W. hegte Suizid-Gedanken
Sergej W. hegte außerdem schon länger Suizid-Gedanken. Mit dem durch die Aktiengeschäfte gewonnenen Geld wollte er seine Eltern unterstützen.
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Zuvor hatte Sergej W. die Tat gestanden. „Ich wollte einen Anschlag machen, damit der BVB aus der Champions League ausscheidet. Ich wollte aber niemanden verletzen, schwer verletzen oder töten. Ich entschuldige mich dafür“, so W. in seiner Erklärung.
Staatsanwaltschaft wirft ihm 28-fachen Mordversuch vor
W. hat laut Anklage am 11. April 2017 vor dem Champions-League-Spiel gegen AS Monaco drei Sprengkörper gezündet. Dabei waren BVB-Abwehrspieler Marc Bartra und ein Motorradpolizist verletzt worden. Die Anklage lautet auf 28-fachen Mordversuch.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem 28-Jährigen vor, aus Habgier gehandelt zu haben: „Der Angeklagte handelte, um sich zu bereichern“, heißt es in der Anklage. Sergej W. soll in der Woche vor dem Bombenanschlag für über 26 000 Euro Optionsscheine und Kontrakte gekauft haben, mit denen er an der Börse auf einen fallenden Kurs der BVB-Aktie spekulierte.
Plan hätte aufgehen können
Bei einem erfolgreichen Anschlag wäre das laut Staatsanwaltschaft wohl auch passiert. „Wären mehrere oder sogar alle Spieler des BVB schwer verletzt oder gar getötet worden, und wäre der Verein deshalb auf nicht absehbare Zeit nicht mehr in nationalen und internationalen Spielrunden vertreten gewesen, hätte dies die Bewertung des BVB auf dem Aktienmarkt erheblich negativ beeinflusst“, heißt es in der Anklage. (mit dpa)