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Borussia Dortmunds Kult-Torhymne „Olé, jetzt kommt der BVB“ – Sänger erklärt: Darum mussten wir uns wegen dem FC Schalke 04 beeilen

Borussia Dortmunds Kult-Torhymne „Olé, jetzt kommt der BVB“ – Sänger erklärt: Darum mussten wir uns wegen dem FC Schalke 04 beeilen

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Matthias Kartner singt „Olé, jetzt kommt der BVB“ live vor der Südtribüne. Foto: MK-music, Matthias Kartner
  • Seit über 20 Jahren singen BVB-Fans nach Toren „Olé, jetzt kommt der BVB“
  • Das Lied entsprang einem Fangesang auf die Melodie von „Go West“
  • Matthias Kartner und seine Band „Pur Harmony“ machten einen Hit daraus

Dortmund. 

BVB-Fans können sich gar nicht satt daran hören: „Olé, jetzt kommt der BVB“ ist der Hit, der bei einem Tor der Dortmunder im Stadion geschmettert wird.

Seit über 20 Jahren ist das Lied die Tormusik. Ihren Ursprung hatte sie in einem Gesang der BVB-Fans.

Beim Auswärtsspiel bei Bröndby Kopenhagen (1:1) im Uefa-Cup-Achtelfinale am 25. November 1993 dichteten Dortmunder Anhänger im Gästeblock den Hit „Go West“ auf ihre Borussia um. Das „Pet Shop Boys“-Cover des „Village People“-Liedes von 1979 war gerade herausgekommen und der absolute Renner.

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Aus „Go West! Life is peaceful there“ wurde „Olé, jetzt kommt der BVB“. Der Schlachtruf funktionierte prompt: Stephane Chapuisat glich für Dortmund aus. Die BVB-Fans sangen das Lied – viele von ihnen trotz Eiseskälte mit freiem Oberkörper – die gesamte zweite Halbzeit durch. Und es entpuppte sich auch auf der Südtribüne als Hit.

Matthias „Kasche“ Kartner, Sänger und glühender BVB-Fan, verfolgte die Partie am Fernseher und hörte den Gästeblock dieses Lied singen. Das brachte ihn auf die Idee, den Song mit seiner Poprock-Band „Pur Harmony“ einzusingen. „Am nächsten Tag bin ich zu meinen Bandkollegen gegangen und hab gesagt: ‚Lass uns das schnell machen, bevor die Blauen uns das Lied wieder klauen.‘“

Sorge, dass Schalke-Fans die Idee klauen

Damals wie heute ist es nicht unüblich, dass Fanszenen die gut funktionierenden Schlachtgesänge anderer Kurven auf den eigenen Lieblingsverein umdichten und singen. Die Sorge hatte Kartner beim ungeliebten Nachbarn aus Gelsenkirchen.

Deshalb beeilten sich „Pur Harmony“, ihren ersten BVB-Song möglichst schnell herauszubringen. Das war nicht einfach, denn nicht nur der BVB musste zustimmen, sondern auch Produzent Ralph Siegel. Dessen Musikverlag hatte sich die Rechte an der ursprünglichen Melodie, die an einen Kanon von Johann Pachelbel aus dem 17. Jahrhundert angelehnt ist, gesichert und dementsprechend ein Vetorecht bei Cover-Anfragen.

Bis heute Tormusik beim BVB

Nachdem die BVB-Version Anfang 1994 auf den Markt kam, wurde sie bereits zur Saison 1994/95 zur Tormusik im Westfalenstadion. Bis auf ein kurzes Intermezzo (der BVB versuchte es kurz mit Pur Harmonys Lied „Borussi-Jaa“) ist sie das bis heute geblieben.

Dass er sich so beeilt hatte, ärgert Matthias Kartner heute ein wenig: „Ich singe zu hoch und zu glatt, es hätte rotziger viel besser geklungen.“ Doppelt ärgerlich: Die Schalke-Fans klauten die Idee später trotzdem und singen darauf bis heute „Steht auf, wenn ihr Schalker seid“.

In seiner musikalischen Laufbahn landeten „Pur Harmony“, die sich 1997 auflösten, und Kartner als Solo-Künstler, noch einige BVB-Fanhits. Die Coverversion von „You’ll Never Walk Alone“ wird bis heute vor jedem Heimspiel gesungen, „Wer wird Deutscher Meister? BVB Borussia“ nur zu besonderen Anlässen.

„Jetzt“ oder „hier“ kommt der BVB?

„Kasche“ klärt gegenüber DER WESTEN auch eine Streitfrage unter BVB-Fans: Heißt es „JETZT kommt der BVB“ oder „HIER kommt der BVB“?

Die Antwort: Beides geht. In der Originalversion singt Kartner „jetzt“, für ein wenig Verwirrung machte er daraus in einem BVB-Hitmix Anfang der 2000er aber „Hier“.