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Stellt Augsburg den BVB vor Probleme? FCA-Keeper prophezeit Dortmund-Not

Kann Augsburg dem BVB eine empfindliche Niederlage zufügen? Finn Dahmen spricht vor dem Duell über die Chancen des FCA und Trainer Sandro Wagner.

© IMAGO/STEINSIEK.CH

Fünf magische Momente der BVB-Fans

Durch 120 Minuten Fußball plus Elfmeterschießen musste sich Dortmund im DFB-Pokal kämpfen, um ins Achtelfinale zu kommen. Und das ausgerechnet, wo es für den BVB schon am Freitag nach Augsburg geht. Dort hat man immerhin nur 90 Minuten Pokal-Belastung im Gepäck, dafür aber auch eine Niederlage.

Für den FCA läuft es unter Trainer Sandro Wagner noch ruckelnd. Finn Dahmen, Stammkeeper des Vereins, verrät im Interview mit DER WESTEN, warum Augsburg dem BVB trotzdem wehtun kann und warum in der Mannschaft noch keine Alarmglocken schrillen – trotz zuletzt schwacher Ergebnisse.

Augsburg erleidet vor BVB-Spiel herben Rückschlag

DER WESTEN: Finn, am Dienstagabend seid ihr im Pokal ausgeschieden. Ein harter Schlag – habt ihr die schon verkraftet?

Finn Dahmen: Das haben wir uns natürlich ganz anders vorgestellt. Wir hatten uns dieses Jahr viel vorgenommen für den Wettbewerb, aber wir müssen jetzt akzeptieren, dass wir raus sind. Der Fokus liegt jetzt auf der Bundesliga und wir freuen uns auf Freitagabend.

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Auch in der Liga läuft es für Augsburg aktuell eher durchwachsen. Sogar Kritik an Trainer Sandro Wagner wird lauter. Wie kam es zum mäßigen Saisonstart und wie würdest du die aktuelle Stimmung im Team beschreiben?

Klar, die letzten beiden Ergebnisse waren sehr schlecht. Aber ich finde, das muss man auch ein bisschen differenzierter sehen. In den Wochen davor waren wir eigentlich auf einem aufsteigenden Ast. Auch wenn es sich doof anhört, war nicht alles so schlecht, wie das Ergebnis gegen Leipzig [0:6, Anm. d. Red.] aussieht. Wir als Mannschaft glauben voll an die Idee des Trainers und haben auch schon gezeigt, dass wir das umsetzen können. Deswegen gehen wir auch sehr optimistisch in die nächsten Spiele.

So denkt die Mannschaft über Sandro Wagner

Für Sandro Wagner ist es die erste Saison beim FCA. Wie würdest du dein persönliches Verhältnis und das Verhältnis von Trainer und Team beschreiben?

Mein persönliches Verhältnis zu ihm ist sehr gut. Es war von Anfang an ein sehr guter, intensiver Austausch. Der Trainer redet sehr viel mit der Mannschaft, auch mit mir. Er ist sehr wertschätzend mir gegenüber. Mir macht es eine Menge Spaß, unter ihm zu trainieren. Ich glaube, das kann ich für die Mannschaft auch sagen. Die Mannschaft steht hinter ihm und ist überzeugt von seiner Idee und seinem Plan. Sicher gab und gibt es jetzt am Anfang noch ein paar Schwierigkeiten und wir können noch nicht alles zu 100 Prozent umsetzen. Aber wir bleiben komplett überzeugt und wollen die Richtung, die wir eingeschlagen haben, weiterverfolgen.

Finn Dahmen im Tor des FC Augsburg. Foto: IMAGO/Team 2

Nun wartet auch noch eine sehr kurze Woche. Freitag müsst ihr schon gegen den BVB ran. Ist das gut, weil ihr direkt wieder spielen könnt oder schlecht, weil gegen ein Top-Team der Liga wenig Vorbereitungszeit bleibt?

Mir ist es so sehr recht. Ich bin jemand, der schnellstmöglich wieder spielen will, um den Fokus direkt aufs nächste Spiel legen zu können. Ein Flutlicht-Heimspiel gegen Borussia Dortmund ist ein Highlight. Wir müssen jetzt einfach die negativen Gedanken aus den letzten zwei Spielen im Kopf verdrängen. Ich bin mir aber sicher, dass uns das durch die große Vorfreude auf die Partie leichtfallen wird. Wir sind optimistisch, dass wir am Freitag was holen können.

Wie geht dir das Spiel an? Geht es darum, diesmal hinten sicherer zu stehen, um ein Ergebnis wie gegen Leipzig zu verhindern oder geht ihr voll auf Sieg?

Das ist ganz klar: Wir wollen das Spiel gewinnen und sind absolut überzeugt, dass das auch möglich ist. Wir sind nicht darauf aus, möglichst nur 0:1 oder 0:2 zu verlieren.

Kann Augsburg den BVB ärgern?

Klar, der BVB ist ein Top-Team. Konntet ihr bei der Analyse auch Schwachstellen ausmachen, wo ihr wisst: Da müssen wir angreifen, dann können wir was holen?

Ja klar! Dortmund hat eine sehr gute Mannschaft, ist individuell top besetzt und aktuell sehr gut drauf. Trotzdem haben sie auch einige Schwachstellen. Und wir haben auch viele Stärken, mit denen wir ihnen wehtun können. Ein bisschen was muss zusammenkommen, aber trotzdem bin ich total überzeugt, dass wir sie schlagen können.

Wie könnt ihr ihnen denn weh tun? Was sind eure Stärken?

Wir haben schon gezeigt, dass wir ein gutes Anlaufverhalten haben, dass wir dadurch vor allem Mannschaften weh tun können, die einen spielerischen Ansatz haben. Und auch mit Ball haben wir eine Menge Fortschritte gemacht. Ich glaube nicht, dass Dortmund sich freut, nach Augsburg zu kommen.

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Dortmund hat Top-Spieler, ein Top-Team und eine Top-Form. Einer aber nicht: Serhou Guirassy. Der Stürmer-Star hat eine kleine Torflaute. Kannst du seine Torlos-Serie noch verlängern?

Das ist natürlich mein Ziel. Aber es bringt nichts, wenn nur er kein Tor schießt. Unser Ziel ist es, die ganze Mannschaft gut zu verteidigen und dann das Spiel zu gewinnen.

„Er ist mit Sicherheit einer der besten Torhüter der Bundesliga.“ – Finn Dahmen über Gregor Kobel

Dir gegenüber, im anderen Tor, wird Gregor Kobel stehen. Er gilt als einer der besten Torhüter in der Bundesliga. Wie schätzt du seine Fähigkeiten ein? Gibt es etwas, was du dir bei ihm abgeguckt hast?

Er ist mit Sicherheit einer der besten Torhüter der Bundesliga. Bei ihm kann man sich einiges abschauen. Er hat viele gute Fähigkeiten. Es ist aber nicht so, dass ich mir einen bestimmten Torwart raussuche, dem ich etwas nachahme. Ich habe meinen eigenen Stil. Trotzdem freue mich auf das Spiel gegen ihn.

Erst Bundesliga, dann Weltmeisterschaft?

So durchwachsen der Saisonstart für den FCA war, für dich persönlich lief es umso besser. Du warst mehrmals bei der Nationalmannschaft dabei. Wie hast du erstmals von deiner Nominierung erfahren? Was war deine Reaktion?

Es gab schon etwas länger einen Austausch mit dem Torwarttrainer. Schon Ende der letzten Saison war ich zweimal auf Abruf dabei. Deswegen hatte ich ein bisschen darauf gehofft, vielleicht mal in den Kader rutschen zu können. Ich habe mich dann natürlich riesig gefreut, direkt meiner Familie und Freunden Bescheid gegeben. Es ist eine Ehre, dabei sein zu dürfen. Ich hoffe, dass das noch öfter der Fall ist.

Wie hast du die Zeit mit dem Team empfunden? Konntest du viel mitnehmen, auch wenn du nicht gespielt hast?

Total! Erstmal wurde ich mega gut aufgenommen. Es sind alles tolle Charaktere im DFB-Team. Allein das Dabeisein ist etwas ganz Besonderes. Einen Teil kannte ich schon, auch die Abläufe aus der Jugendnationalmannschaft. Hier aber ist alles noch einmal deutlich größer. Natürlich ist es auch mein Traum, irgendwann mal Länderspiele zu machen.

Zum Beispiel nächsten Sommer bei einem kleinen Trip nach Amerika?

Ich war jetzt zweimal dabei. Ganz so unrealistisch ist das also nicht. Das ist natürlich ein Ziel und ein Traum. Aber bis dahin ist es noch etwas Zeit. Jetzt gilt es erstmal, den Fokus auf Verein zu legen. Was dann in einem Dreivierteljahr ist, wird man sehen.


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Nochmal abschließend zum Spiel gegen den BVB: Ist der Druck nach dem Pokal-Aus jetzt nicht ziemlich groß?

Ich sehe es nicht so, dass wir viel Druck haben. Ich glaube, wenn man als FC Augsburg gegen den BVB spielt, hat eher Dortmund den Druck. Dort herrscht die klare Erwartungshaltung, dass das Spiel gewonnen wird. Wir können eigentlich nur gewinnen, denn nur wenige rechnen mit einem Sieg von uns.