Gelsenkirchen. Dass Borussia Dortmund durch einen sehr späten Treffer von Ich-mach-mir-keinen-Kopp-Kevin Großkreutz und unter liebevoller Beihilfe von Arsenal noch den Gruppensieg vollbracht hat: In dieser Saison der Champions League könnte sich das wirklich auszahlen. Der BVB muss wie die Bayern im Achtelfinale nämlich nicht mit Schwergewichtlern wie Real Madrid, dem FC Barcelona oder Paris St. Germain in den Ring steigen.
Für Bayer Leverkusen und für den FC Schalke dagegen, für die Gruppenzweiten, sieht es vor der Hacke düsterer aus. Vergleichen lässt sich die Situation der Klubs aber dennoch nicht, weil nie mit der Königsklassen-, sondern immer mit der Bundesliga-Latte gemessen wird. Die zeigt aktuell die Mannschaft von Trainer Sami Hyypiä auf dem zweiten Platz, hinter den Bayern, natürlich, jedoch sechs Punkte vor Dortmund und sogar 13 vor dem Ensemble von Jens Keller. Und das bedeutet: Der Leverkusener Hyypiä übererfüllt seinen Auftrag, der Schalker Keller hängt hinterher.
Gewohntes Dilemma auf Schalke
Für Horst Heldt war der Sieg deshalb kein Grund für bremsenlosen Spaß. Der Sportchef der Königsblauen musste schließlich wieder verkünden, dass dem Trainer nach den letzten beiden Ligapartien 2013 die Rechnung präsentiert würde. Und angenommen, auf der steht: Achtelfinale erreicht, dann sechs Zähler aufs Konto überwiesen, wäre a) eine Trennung von Keller schwer vermittelbar und b) der mögliche Neue beim Einstieg mit der Erfolgslast des Alten beladen. Dass Heldt gerade dabei ist, mit seinen absolut notwendigen rhetorischen Pirouetten Richtung Pause die Beziehung zum Trainer einzufrieren, macht gleichzeitig ein eventuelles gemeinsames Weiterarbeiten nahezu unmöglich.
Ein klassisches Dilemma. Oder, wie man im Fußball sagt: Schalke.