Karsten Mende wartete nach der 2:3-Niederlage nach Verlängerung gegen Straubing nicht lange. Missmutig stapfte der Manager der Iserlohn Roosters in die Kabine und übte Generalkritik. Die Mannschaft holte nur zwei Punkte aus den vergangenen vier Spielen – im Kampf um die Play-offs ist zu wenig.
Straubing/Iserlohn.
Selbst lange nach der Schlusssirene ärgerte sich Karsten Mende noch. Maßlos. „Das“, sagte der Manager der Iserlohn Roosters aus der Deutschen Eishockey Liga, wütend, „das darf nie wieder passieren.“
Mit 2:3 nach Verlängerung hatten die Sauerländer zuvor bei den Straubing Tigers verloren. Aber nicht die vierte Niederlage in Folge erzürnte Mende, sogar dass sie gegen das Schlusslicht der Tabelle zustande kam, schob er beiseite. Was ihn vielmehr störte: „Wir waren überheblich. Wir sind hier hingefahren und haben gedacht, die schlagen wir locker“, sagte er, „und mit dem Ergebnis fahren wir jetzt nach Hause.“
Immerhin hatte Nicholas Petersen mit seinen zwei Toren (12. Minute/58.) in der regulären Spielzeit jeweils die Führung der Gastgeber durch Thomas Gödtel (12.) und Sandro Schönberger (44.) ausgeglichen, so dass die Roosters wenigstens einen Punkt mit in die Heimat nahmen. Weil Jared Gomas aber in der dritten Minute der Verlängerung den erneut starken Iserlohner Torwart Mathias Lange überwand, blieb es bei dem einen kargen Zähler. Vier Niederlagen und nur zwei Punkte aus den vergangenen vier Spielen – im Kampf um die Play-offs ist diese Bilanz zu wenig.
Ausgeglichene Liga in der DEL
„Wenn wir als Iserlohn Roosters irgendwo antreten, müssen wir jeden Gegner ernst nehmen“, sagte Mende noch. So wie die Sauerländer zuletzt die Top-Teams aus München, Mannheim und Ingolstadt ernst nahmen – und mehr oder weniger auf Augenhöhe agierten. „Wir haben eine gute Mannschaft“, sagte auch der Roosters-Manager, „aber die Einstellung muss immer passen.“ Zu ausgeglichen präsentiert sich die Liga, als dass man sich Fahrlässigkeiten erlauben könnte. „Die Punkteabstände nach oben wie nach unten sind ziemlich gering“, erklärte auch Mende.
Roosters-Boss Wolfgang Brück grummelte nach der Pleite am Freitagabend gegen den ERC Ingolstadt zwar auch ein wenig, im Großen und Ganzen zog er aber positive Aspekte aus den zurückliegenden Duellen mit den Spitzenteams. „Wir haben gesehen, dass wir mithalten können“, sagte Brück, „wir haben aber auch gesehen, dass man in solchen Duellen vier Reihen benötigt und Nuancen entscheidend sind.“ Gegen Ingolstadt habe die Mannschaft in der dramatischen Schlussphase den Eindruck auf ihn gemacht, als sei sie müde gewesen. Vielleicht betonte Mende auch deshalb am Sonntagabend: „Bei aller Zufriedenheit: Wir müssen weiter hart arbeiten.“