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Kettenreaktion auf Torwart-Position bei den Roosters

Kettenreaktion auf Torwart-Position bei den Roosters

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Foto: IKZ
Hektische Betriebsamkeit prägte die letzten Tage bei den Iserlohn Roosters. Denn vor allem der ärgerliche und unnötige Ausraster von Keeper Sébastien Caron im Spiel bei den Grizzly Adams Wolfsburg, verbunden mit einer Sperre von drei Spielen, zwang den Verein zum Handeln und löste eine Kettenreaktion aus.

Iserlohn. 

Denn zunächst einmal mussten sich die Roosters in kürzester Zeit und viel früher als geplant um einen Caron-Ersatz kümmern. Mit Shawn Hunwick aus der ECHL (South Carolina Stingrays) wurde schnell eine Lösung gefunden, am Donnerstag traf er aus Nordamerika kommend in Iserlohn ein und wurde beim Mittagtraining bereits mächtig unter Beschuss genommen. Hunwicks Verpflichtung passte allerdings „Backup“ Tim Siekmann überhaupt nicht, der bat daraufhin aus Enttäuschung um Auflösung seines Vertrages. „Das hat mich schon etwas überrascht“, so Trainer Doug Mason, „aber ich kann das auch verstehen, schließlich hat er immer hart trainiert.“ Aber letztendlich traute ihm die sportliche Leitung nicht die Rolle des Caron-Vertreters zu. So aber musste kurzfristig auch die Vakanz auf der Reservetorhüterposition beseitigt werden. Diese Rolle kommt nun Lukas Schaffrath aus der IEC-Jugend zu. Das Torhüter-Karussell drehte sich also rasant.

Shawn Hunwick genießt das volle Vertrauen. „Ich kenne ihn und vertraue ihm sehr“, berichtet Mason von eigenen Eindrücken aus College-Spielen. „Er ist sehr energiereich, schnell und mental stark.“ Dass der 24-Jährige kleiner als 1,70 m ist, sieht der Coach nicht als Problem. „Ich hoffe, dass er alles hält!“ Sollte der US-Boy in den kommenden drei Spielen überzeugen, „wird er auch weiter spielen.“ Es könnte also ein Konkurrenzkampf entstehen, zumal Caron derzeit nicht auf konstant hohem Niveau gehalten hat.

Iserlohn Roosters„Ich will hart arbeiten, meine Chance nutzen und dem Team helfen, seine Ziele zu erreichen“, blickt Hunwick erwartungsfroh auf sein Debüt und beschäftigt sich nicht sonderlich mit der Frage nach dem Druck. „Allerdings weiß ich weniger über die DEL, als ich wissen sollte“, verdeutlicht er, dass er absolutes Neuland bestritt.

Und gleich bei seinem Einstand wird ihm und seinen Mitspielern eine ganze Menge abverlangt. Denn im Kampf um die Play-offs stehen zwei wichtige Heimspiele und am Dienstag das Match in Hannover auf dem Plan gegen Teams, mit denen die Sauerländer auf Augenhöhe sein wollen. „Jedes Spiel wird jetzt immer wichtiger. Wir müssen punkten, um auf unserem Weg zu bleiben“, beschreibt Doug Mason die Lage vor den Heimspielen gegen den um vier Punkte besseren Tabellennachbarn München an diesem Freitag und gegen den Neunten Augsburg am Sonntag, der acht Punkte mehr (aber wie München zwei Spiele mehr) aufweist.

Dass in dieser heiklen Phase mit Collin Danielsmeier der wohl beste Defensivspieler des IEC ausfällt, ist eine enorme Schwächung. „Ich habe keine Schmerzen, muss jetzt aber erstmal zwei Wochen ganz aussetzen“, berichtete der Iserlohner Rekordspieler am Rande des Trainings. Ob für ihn Ersatz kommt, ließ der wieder genesene Manager Karsten Mende offen. Das sei auch eine Frage der Wirtschaftlichkeit.

„Ich will mehr von den Stürmern sehen“, fordert Mason, vor allem in der neutralen Zone und im Angriffsdrittel mehr in die Zweikämpfe zu gehen. Deshalb beordert er Mark Bell im Tausch mit Simon Fischhaber auf die Centerposition. Und ein besonderer Auftrag wartet auf die Spieler gegen München. Denn die „Red Bulls“ haben mit Paul Stastny und Blake Wheeler zwei herausragende NHL-Spieler in ihren Reihen. Den Sensationssieg in Mannheim hatte vor allem dieses Duo herausgespielt. „Sie haben viel Einfluss, deshalb sollen sofort zwei Mann bei ihnen sein, damit sie nichts kreieren können“, so Mason. „Sie sollen nicht das machen. was sie wollen.“