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Iserlohn Roosters spielen im „feinen Zwirn“ gegen Holland

Iserlohn Roosters spielen im „feinen Zwirn“ gegen Holland

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Foto: Josef Wronski/IKZ
Mit einem besonderen „Gag“ starten die Iserlohn Roosters am Wochenende ihr Testspielprogramm. Gegen das Nationalteam der Niederlande laufen die Eishockey-Profis in einem „feinen Zwirn“ auf – ein Trikot in Jacketform. Es dient einem guten Zweck.

Iserlohn. 

Wenn die Iserlohn Roosters am Sonntag um 18.30 Uhr mit dem Heimspiel gegen die niederländische Eishockey-Nationalmannschaft in ihr Testspielprogramm einsteigen, werden sie ein Trikot tragen, das sich deutlich von jenem Saisonjersey unterscheidet, das am vergangenen Samstag vorgestellt wurde.

Es ist ein Trikot, das nur einmal getragen und später für einen wohltätigen Zweck versteigert wird. Ermöglicht habe diesen „Gag“, so Roosters-Geschäftsstellenleiter Bernd Schutzeigel, die Märkische Bank. Sie präsentiert das Vorbereitungsspiel des DEL-Klubs und hat sich dafür etwas ganz Besonderes einfallen lassen. „Ich mag Anzüge“, begründete Bank-Vorstand Hermann Backhaus im Rahmen einer Präsentation das ungewöhnliche Design in Jackettform. Ein „feiner Zwirn“ gehöre nun einmal zum Dress-Code eines Kreditinstituts, ergänzte Harald Schepper, der Direktor der Iserlohner Filiale.

„Es gibt eine langjährige Partnerschaft mit den Roosters“, so Backhaus weiter zur Motivation, das internationale Duell zu präsentieren. „Das wird für die Fans sicherlich interessant. Und etwas Orange haben wir ja auch in unseren Unternehmensfarben“, schlug er einen Bogen zum Oranje-Team, das ab November um die Qualifikation für die Olympischen Winterspiele in zwei Jahren kämpft.

Spielerische Qualität der Holländer nicht mehr als „Zweitligamittelmaß“

Daher suchten die Niederländer für sie interessante Gegner. Was lag also näher, als bei den vom Holland-Kanadier Doug Mason trainierten Roosters nachzufragen? Der kennt sich bestens im niederländischen Eishockey aus und hat das Team als Nationaltrainer bei elf Weltmeisterschaften betreut.

Derzeit sind die sonntäglichen Gäste international drittklassig. „In Deutschland würden sie wohl zur Oberligaspitze oder zum Zweitligamittelmaß gehören“, schätzt Mason das derzeitige Leistungsvermögen der Niederländer ein, die erst an diesem Dienstag in den Trainingsbetrieb einsteigen.

Da sind ihnen die Roosters nur einen Tag voraus, denn am Seilersee wurde die Vorbereitung am Montag gestartet. Dass somit beide Protagonisten am Sonntag schwere Beine haben dürften, schloss der Iserlohner Übungsleiter nicht aus. Für ihn ist das Duell ein erster Schritt, das neu formierte Team zu einer kampfstarken, hoch motivierten Einheit zu formen. „Die Niederlande sind technisch vielleicht nicht so stark, aber sie arbeiten hart. Und das ist gut für uns, denn auch wir müssen hart und engagiert arbeiten, um unser Ziel zu erreichen.“ Das lautet, wie immer, die Teilnahme an den Play-offs.

Iserlohn Roosters wollen in der Vorbereitung vor allem den Teamgeist schulen

Roosters-Manager Karsten Mende unterstützt ihn in dieser Aussage. „Wir wollen in der Vorbereitung eine Mannschaft für den Tag X formen. Wir sind bis in die Haarspitzen motiviert und wollen jeden Tag Vollgas geben, im Training und im Spiel. Die Mannschaft muss täglich besser werden. Denn wir kämpfen in jedem Spiel um unser Leben“, sagt er auch mit Hinweis auf den verjüngten Kader, der in dieser Serie bislang ohne namhafte Neuzugänge auskommt.

Auf dem Weg zu einer erfolgreichen, verschworenen Gemeinschaft besitzt auch die Teilnahme am Dolomiten-Cup in knapp zwei Wochen einen großen Stellenwert. Dort soll der Teamgeist gefördert werden. „Der hat in der letzten Saison ein wenig gefehlt“, räumt Doug Mason inzwischen ein. Daher reist man schon zwei Tage vor Turnierbeginn nach Südtirol. „Und dann werden wir auch mal ein Bier zusammen trinken.“ Bis dahin wird intensiv am Seilersee gearbeitet. Zweimal täglich wird trainiert, am kommenden Samstag einmal, denn am Nachmittag steht die Saisoneröffnungsfeier in der Brauerei an. Und nur 24 Stunden später werden erstmals die Schläger gekreuzt – in „feinem Zwirn“.