Selbstverständlich teilen die Iserlohn Roosters aus der DEL die Vertragslaufzeiten ihrer Zugänge mit, oder die neue Dauer von verlängerten Verträgen. Nur bei einer Personalie machen sie eine Ausnahme. Dann schweigen sogar Klubchef Wolfgang Brück und Manager Karsten Mende.
Iserlohn.
Karsten Mende sitzt im Auto, als er sich fast mit dem ersten Klingeln an seinem Handy meldet. Er sitzt im Auto irgendwo in Frankreich, wo der Manager der Iserlohn Roosters aus der Deutschen Eishockey Liga noch urlaubt. Obwohl: Urlaub? Mende arbeitete auch während der vergangenen Tage an der Zusammenstellung des Kaders für die Anfang September beginnende Saison. Er ist erreichbar und auskunftsfreudig. „Das ist einer aus der Kategorie Macek oder Raedeke“, sagt der Manager über den am Mittwoch als Zugang vorgestellten Dylan Wruck. Oder er bestätigt die fast abgeschlossene Personalsuche: „Nur einen Stürmer benötigen wir noch.“ Dass die Provence eine besuchenswerte Landschaft sei, vergisst Karsten Mende ebenfalls nicht zu erwähnen.
Nur bei einem Thema wird er schmallippig. Der Herr über den Kader der Roosters, über Spielergehälter und Vertragslaufzeiten mauert, wenn es um sein Angestelltenverhältnis geht. „Darüber müssen sie mit Wolfgang Brück sprechen“, erklärt der Manager nur. Mendes Vertrag – das wohl bestgehütete Geheimnis am Seilersee.
Eine Ausnahme wie bei Rosberg
Nach Informationen dieser Zeitung lief der Kontrakt am Ende der vergangenen Saison aus und wurde einstimmig von den Gesellschaftern verlängert. Offiziell bestätigen will Wolfgang Brück, Geschäftsführender Gesellschafter der Iserlohn Roosters, dies auf Nachfrage jedoch nicht. „An der Tatsache, dass er weiterhin für uns tätig ist, sehen Sie aber, dass ein Vertragsverhältnis besteht“, antwortet Brück.
„Ich bin mit seiner Arbeit sehr zufrieden. Natürlich hat er – genauso wie wir in der Geschäftsführung – in den vergangenen Jahren auch viel auf die Ohren bekommen, aber mit dieser Kritik ist er sachlich umgegangen. Trotz bescheidener Mittel zaubert er immer wieder gute Spieler aus dem Hut“, lobt der Roosters-Boss seinen leitenden Angestellten außerdem.
Warum er sich etwa zur Laufzeit des Vertrags, spekuliert werden vier bis fünf Jahre, nicht äußert, obwohl diese bei der Neu- oder Weiterverpflichtung von Spielern oder Managern quer durch alle Sportarten zu den Standardangaben gehört, verrät Brück nicht. Vielleicht will er dadurch vermeiden, dass die leicht aufbrausende Fanseele, die gute bis sehr gute Jahre schnell vergessen kann, Front gegen eine Weiterbeschäftigung macht, falls der Erfolg ausgerechnet im Jahr des Vertragsendes ausbleibt. „Die Bedeutung eines sportlichen Leiters für einen kleinen Klub wie die Roosters einer sind, kann man gar nicht hoch genug hängen“, sagt Brück noch.
Zwar verzichtete selbst der Formel-1-Rennstall Mercedes am Mittwoch darauf, die Dauer des mit Pilot Nico Rosberg verlängerten Vertrages zu nennen, dennoch ist derlei Geheimniskrämerei eine große Ausnahme. „Vielleicht sollten wir uns zu diesem Thema mal klarer positionieren“, sagt auch Brück.
Brandon Buck lehnt Angebot ab
Details lassen sich weder er noch Mende aber auch zur zu besetzenden Stürmerstelle nicht entlocken. Brandon Buck wird nach Informationen dieser Zeitung nicht vom EHC Basel an den Seilersee wechseln, obwohl ihm ein Angebot der Roosters vorlag. Aus finanziellen Aspekten zieht es den Stürmer zum amtierenden Meister ERC Ingolstadt. „Ein Stürmer, okay. Aber vielleicht gelingt uns ja zusätzlich eine Überraschung“, erklärt Brück entspannt. Noch sei schließlich Zeit bis zum Trainingsauftakt Anfang August – und der Manager sehr engagiert. Urlaub hin oder her.