Gesellschafter Peter Hoberg, der den Traditionsklub in den vergangenen vier Jahren fast im Alleingang am Leben erhielt, blickt positiv in die Zukunft.
Düsseldorf.
Peter Hoberg ist kein Lautsprecher. Der (finanz-)starke Gesellschafter der DEG hält sich stets aus der Öffentlichkeit zurück. „Ich kann mir keinen DEL-Klub leisten und tauge auch nicht, um die Hoffnungen zu schüren, ich sei der neue Top-Sponsor. Ich hänge sehr an diesem Klub und möchte, dass es irgendwie weitergeht“, erklärte der Gesellschafter 2011 kurz vor dem Weihnachtsfest, nachdem er dem achtmaligen Deutschen Eishockey-Meister erstmals 700 000 Euro zur Verfügung gestellt hatte. „Mein Investment ist auch ein deutliches Signal an die motivierten Mitarbeiter des Klubs, das tolle Trainer-Duo, die Spieler und natürlich auch die vielen Fans: Die Düsseldorfer EG ist weiter da, und es lohnt sich, für Eishockey in der Stadt zu kämpfen.“
Doch es sollte alles ganz anders kommen. Seit dem Metro-Ausstieg 2012 zeichnen die Gesellschafter pro Saison für rund drei Millionen Euro verantwortlich, um den Spielbetrieb des Traditionsklubs am Leben zu halten. Doch jüngst trieb ein streng vertrauliches Papier, aus dem zu entnehmen sein soll, dass bei den Rot-Gelben erneut drei Millionen Euro für die kommende Spielzeit fehlen, bei den Fans erneut Sorgenfalten auf die Stirn. Aus dem Papier, das vom 15. März dieses Jahres stammen soll, geht hervor, dass derzeit gerade einmal rund 700 000 Euro an Sponsoren-Einnahmen für die nächste Saison gesichert sind, von denen die Stadtwerke schon 175 000 Euro schultern. Trotz des sportlichen Aufschwungs in den vergangenen Jahren mit Halb- und Viertelfinalteilnahme, dem besten Zuschauerschnitt seit zwei Jahrzehnten und trotz des neuen TV-Deals mit Telekom und dem Free-TV-Sender Sport 1 – mögliche Sponsoren zeigen den Düsseldorfern weiterhin die kalte Schulter.
Wie sieht die Zukunft aus?
Daher sah sich der Klub unlängst zu einem offiziellen Statement genötigt. „Ein Treffen der Gesellschafter der DEG Eishockey GmbH am vergangenen Dienstag hat einen guten Verlauf genommen“, teilte der Eishockey-Verein mit. Ohne jedoch konkret zu werden. „In diesem konstruktiven Gespräch wurden gemeinsame Schritte in eine dynamische Zukunft des achtmaligen Deutschen Eishockey-Meisters erörtert.“ Doch wie sieht diese nun aus?
Im Gespräch mit der NRZ machte nun auch der medienscheue Peter Hoberg daher eine Ausnahme und äußerte sich zu den Schlagzeilen. „Die Chancen, dass die DEG in der kommenden Saison in der DEL spielen wird, sehe ich derzeit bei 80 zu 20 Prozent.“ Auf weitere Details wollte der Gesellschafter noch nicht eingehen Dennoch ist es ein erster Satz, der die Anhänger des achtmaligen Deutschen Eishockey-Meisters zumindest etwas aufatmen lassen kann. Denn wer könnte diese Frage besser beantworten als derjenige, der die Rot-Gelben in den vergangenen vier Jahren mit einem rund zweistelligen Millionen-Betrag fast im Alleingang am Leben erhalten hat.
Zudem ist nach einer jüngsten Gesellschafterversammlung im Düsseldorfer Rathaus zu vernehmen, dass man optimistisch in die Zukunft blickt und sich neu aufstellen will. Weitere Details sollen demnach in Kürze verkündet werden. Allerdings soll Gesellschafter Mikhail Ponomarev nicht eingeladen gewesen sein, nachdem zuletzt immer mehr Stimmen laut wurden, der Russe sei seinen (versprochenen) Zahlungen nicht nachgekommen? Ein erster Fingerzeig, dass seine Macht und damit seine Anteile an der DEG eingeschränkt wurden? Fest steht zumindest, dass die Querelen kurz vor der Einreichung der DEL-Lizenzunterlagen bis zum 25. Mai aus dem Weg geschafft werden könnten. Dennoch gilt es vor allem, die Weichen auch für die Zukunft zu stellen. Denn wie eingangs erwähnt, will (und kann) Peter Hoberg den Klub nicht fast gänzlich alleine stemmen und immer wieder in die Bresche springen. Ob daher auch auf der Geschäftsstelle Änderungen vorgenommen werden, nachdem die derzeit Verantwortlichen um Geschäftsführer Paul Specht keine nennenswerten Erfolge bei der Sponsorenakquise verzeichnen, bleibt abzuwarten.