Zunächst übernahm Paul Specht im Mai kommissarisch das Amt des DEG-Geschäftsführers. Nun vertrauen die Gesellschafter Specht das Amt offiziell an.
Düsseldorf.
Gesellschafter Mikhail Ponomarev rückte den Blick sogleich auf das große Ganze: „Es ist ein wichtiger Tag für die DEG. Wir feiern unsere Premiere in der Champions League und stellen Paul Specht als Geschäftsführer vor.“ Nach dem Ausscheiden von Vorgänger Jochen Rotthaus im Mai übernahm Specht kommissarisch das Amt. Die Gesellschafter sondierten den Markt, übertrugen jetzt aber Specht die Verantwortung.
Sponsorenakquise als Schwerpunkt
„Es gab viele Gespräche mit zahlreichen Interessenten“, erklärt Mikhail Ponomarev. „Aber keiner von ihnen war so viel besser, dass wir ihn hätten nehmen müssen. Und daher bleiben wir unserer Linie treu und nehmen junge Leute aus den eigenen Reihen. Damit haben wir im Vorjahr auf der Trainerposition sehr gute Erfahrungen gemacht“, erklärte Ponomarev sogleich. Und ließ sich gar zu einem kleinen Seitenhieb auf Vorgänger Rotthaus hinreißen. „Wir hatten in den letzten drei Monaten schon mehr Ergebnisse als im Jahr zuvor.“ Wenngleich die geringe Fernsehpräsenz die Sponsorensuche erheblich erschwere.
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Vor einem Jahr wurde Paul Specht von Jochen Rotthaus als Geschäftsführer abgelöst. Nun beerbt er seinen Nachfolger – mit einer Verzögerung von gut vier Monaten. Ein Indiz, dass Paul Specht nicht unbedingt die erste Wahl war? Wird im Hintergrund weiter nach einem idealen Kandidaten gesucht?
Während die Mannschaft auf dem Eis in die europäische Spitzenklasse aufgestiegen ist, wirkt die neue Besetzung eher als Rückschritt denn Fortschritt. Zweifel sind vor allem auch ob der handelnden Personen auf den wichtigsten Posten abseits des Eises, dem Sponsoring und Marketing, nicht von der Hand zu weisen. Verfügen Sie über das Know-how und die nötigen Kontakte? Ob das (vorerst) junge und unerfahrene Team die Aufgaben bewältigen kann, wird nur die Zeit zeigen können.
Allerdings überlebt die DEG seit drei Jahren nur dank ihrer Gesellschafter. Doch wie lange werden diese ihre Bürgschaft über aktuell drei Millionen Euro aufrechterhalten? Das junge Team ist gefordert, schnellstmöglich Ergebnisse zu liefern. Auch um zu zeigen, dass ihre Arbeit doch eher ein Fortschritt denn Rückschritt ist. (Mareike Scheer)
Specht hatte bekanntlich bereits Anfang des vergangenen Jahres das Amt ausgefüllt, ehe Rotthaus an den Rhein wechselte. Anders als damals gemeinsam mit Jörn Klocke, der für den Bereich Marketing zuständig war, wird der 36 Jahre alte diplomierter Betriebswirt mit Masterabschluss in Sportmanagement die Zügel nun alleine in der Hand halten. Als Schwerpunkte seiner Arbeit nannte Specht die Sponsorengewinnung und strukturelle Veränderungen, die zur weiteren Professionalisierung des Klubs beitragen sollen. Konkrete Beispiele wollte er jedoch nicht nennen. „Wir sind in Gesprächen, die aber noch zu finalisieren sind. Sobald das geschehen ist, werden wir darüber informieren.“ Diese könnten jedoch auch personelle Veränderungen mit sich bringen. „Es kann in der Zukunft alles mögliche passieren. Erst einmal müssen wir das jedoch intern entscheiden und besprechen, ob wir die Arbeit mit dem aktuellen Team auffangen wollen“, erklärt Specht.
Aktuell kümmern sich Germanistik-Student Alexander Klein und die studierte Sportmanagerin Kristina Dröge (Bachelor-Abschluss 2014) gemeinsam mit Paul Specht um die Sponsoringakquise sowie die Betreuung der Partner. Das Thema Marketing fällt in die Hände von Bürokaufmann Matthias Schulz, der seine Ausbildung im Sommer bei der DEG beendet hat und zudem für Grafiken zuständig ist, sowie Marita Wunder (Fanshop).