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Durch ein Derbytor unvergessen

Durch ein Derbytor unvergessen

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Am Wochenende rollt nicht nur der Ball in Deutschlands höchster Spielklasse. Nein, auch in den Landesligen wird wieder um Punkte gespielt. Einer, der sich in beiden Ligen auskennt, trainiert den Nordrhein-Landesligisten SV Adler Osterfeld und feiert heute seinen 46. Geburtstag: Günther Schlipper.

Über Blau-Weiß Oberhausen und BV Altenessen begann der Mittelfeldspielers 1983 seine Profi-Karriere beim Zweitligisten MSV Duisburg. In 59 Spielen erzielte der torgefährliche Mittelfeldspieler zwei Tore bei seiner ersten Profistation, bevor er 1985 das Trikot des Verbandsliga-Niederrhein-Clubs VfB Speldorf überstreifte. Ein Jahr später betrat Schlipper erneut die große Fußballbühne und wechselte zu Rot-Weiß Oberhausen, wo er durch solide Leistungen einige Späher auf sich aufmerksam machte. Der Bundesliga-Verein 1. FC Köln holte Schlipper 1988 in die Erste Liga, aber dort konnte er sich nicht durchsetzen und kam bei den Geißböcken nur auf vier Einsätze.

Er ging vom Rheinland zurück ins Ruhrgebiet und schnürte fortan für den FC Schalke 04 seine Fußballschuhe. Bei den Knappen hatte Schlipper seine erfolgreichste Zeit, vor allem in der Saison 1990/91 war er in 34 Spielen Leistungsträger bei den Knappen und sorgte mit acht Treffern dafür, dass die königsblauen Farben wieder im Oberhaus vertreten waren. Für die Fans von S04 machte sich Schlipper am 22. August 1992 durch seinen Führungstreffer im Revierderby im Westfalenstadion von Borussia Dortmund unsterblich. Mit 33 Einsätzen in zwei Jahren verließ er Schalke 1993 wieder.

Im vergangenen Jahr rückte allerdings der Spieler Schlipper noch mal in den Fokus der Öffentlichkeit, als er in einem Interview gegenüber dem Hamburger Abendblatt angeblich zugab, während seiner Zeit beim MSV Duisburg mit Captagon gedopt zu haben. „In Duisburg musste man nur zum Masseur gehen“. Die Diskussion wurde durch den damaligen Bundesligatrainer Peter Neururer angestoßen, der behauptete, viele Spieler in seinen Reihen hätten auf unlautere Mittel zurückgegriffen. „Das alles ist ein Missverständnis. Da ist einiges hineininterpretiert worden“, stellte Schlipper seine Aussage klar. „So lange ich Profi war, war der Fußball sauber.“

2003 wurde Schlipper Co-Trainer beim Landesligisten SV Adler Osterfeld, zwei Jahre später Cheftrainer. Und als Coach hat Schlipper eine klare Philosophie: „Wir stellen uns nie auf unsere Gegner ein. Wir spielen unser Spiel, und der Gegner soll sich auf uns einstellen. Ich beschäftige mich grundsätzlich nicht mit unseren nächsten Gegnern“, erklärte Schlipper vor einer Landesliga-Partie. „Schließlich sind wir nicht beim FC Bayern, sondern in der Landesliga.“ Und dort ist Günther Schlipper ganz zufrieden.