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Dennis Aogo hat auf Schalke wieder einen Fuß in der Tür

Dennis Aogo hat auf Schalke wieder einen Fuß in der Tür

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Dennis Aogo vom FC Schalke 04 Foto: firo Sportphoto / Ralf Ibing
  • Der Kampf um die Plätze in der Startelf des FC Schalke 04 stachelt an
  • Das bestätigte Dennis Aogo
  • Er spielte ebenfalls zuletzt nur eine Nebenrolle

Gelsenkirchen. 

Erst dabei, dann wochenlang weg, jetzt wieder mittendrin: Dennis Aogo erlebte als Fußballprofi des FC Schalke 04 binnen kürzester Zeit die ganze Bandbreite an Emotionen. Beim 1:0-Sieg in Krasnodar trug der Defensivspieler seinen Teil dazu bei, dass die Königsblauen die Tür zur Zwischenrunde weit aufstießen. Spiel gewonnen, einen umsichtigen Job im zentralen defensiven Mittelfeld gemacht – da konnte es Aogo auch verschmerzen, dass es bei der Kontrolle der Ausreise-Dokumente zu vorgerückter Stunde am kleinen Flughafen Krasnodar etwas länger dauerte. Aogo und Sascha Riether bekamen als letzte Schalker Profis von der Zollbeamtin den wuchtigen Stempel in die Reisepässe geknallt. Ohne Gesichtsregung, versteht sich.

Seinen Stempel drückte Aogo dem Spiel zwar nicht auf, aber das war auch gar nicht seine Aufgabe. Der ehemalige Hamburger ist nicht der Mann für die Zauber-Elemente, sondern der für die Balleroberung und Gegner-Bekämpfung. Den Part erledigte der Allrounder mit Geschick und Übersicht. Auffallend: Aogo war nach überstandenen Muskelbeschwerden sofort im Spiel. „Ich bin ja schon ein bisschen länger als Fußballprofi dabei. So viel verändert sich in vier Wochen nicht groß“, lachte der 29-Jährige. „In den ersten 20, 30 Minuten ist es bei uns gut gelaufen, wir waren gut im Spiel und haben das umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten“, stellte er fest und fügte selbstkritisch an: „Wir hätten versuchen müssen, das Spiel länger im Griff zu halten. Es ist uns nicht gelungen, Krasnodar vom Tor weg zu halten. Wir konnten mit zunehmender Dauer nicht mehr die Nadelstiche setzen.“

Lob von Schalke-Kapitän Höwedes: „Dennis hat sich richtig reingekniet“

Auch, wenn nicht alles perfekt klappte, am Ende flogen die Schalker mit einem richtig guten Gefühl zurück in die Heimat. Um kurz nach 4 Uhr setzte das Flugzeug im Nebel des Flughafens Osnabrück/Münster auf. Was Dennis Aogo besonders freute: „Es war nicht selbstverständlich, in Krasnodar zu gewinnen. Viele Spieler, die in der Startelf standen, waren nicht im Rhythmus, hatten lange nicht gespielt. Kompliment, keiner war beleidigt, sondern alle haben versucht, Gas zu geben.“

Dass nicht jeder Schalker Fußballer in den Vorwochen mit einem breiten Grinsen zum Training kam, liegt auf der Hand. Dennis Aogo wusste aus Gesprächen mit Teamkollegen, die nur zweite Wahl waren, wie die Stimmungslage ist. „Es war mein Gefühl, dass viele extrem heiß darauf waren, zu zeigen, dass es ein Fehler war, sie nicht spielen zu lassen.“ Die Antwort gab die vermeintliche B-Elf auf dem Rasen. Kapitän Benedikt Höwedes: „Dennis Aogo hat sich richtig reingekniet, Franco Di Santo hat viel gearbeitet. Wir hatten ein paar Jungs dabei, die nicht so oft zum Einsatz kamen. Sie haben einen guten Job gemacht.“ Der jetzt noch mehr befeuerte Konkurrenzkampf könnte für die Königsblauen nützlich werden. Aogo: „Das ist doch genau das, was sich der Verein wünscht: Dieses gegenseitige Hochstacheln.“ Mit einem Schmunzeln schob der Defensivmann nach: „Natürlich habe ich auch darauf gebrannt, meine Chance zu nutzen.“ Jetzt hat der Routinier wieder einen Fuß in der Tür. Je nach Personalsituation könnte sich die Tür für Dennis Aogo auch wieder weiter öffnen.