Sieben neue Teilhaber und die fünf Altgesellschafter gründeten die „Basketball Hagen GmbH & Co. KGaA“. Herkelmann schließt Neuverpflichtung nicht aus.
Hagen.
Während sich der Mannschafts-Tross von Phoenix Hagen zehn Stunden durchs verschneite Deutschland nach München durchkämpfte, wo man am Samstag um 18.30 Uhr beim FC Bayern antritt, wurden daheim Weichen für die Zukunft des Basketball-Bundesligisten gestellt. Sieben neue Teilhaber und die fünf Altgesellschafter gründeten mit einem Stammkapital von 400 000 Euro die „Basketball Hagen GmbH & Co. KGaA“, die nach einer Übergangszeit künftig die Phoenix-Geschicke lenken soll. „Außerhalb des Fußballs haben wir damit eine Vorreiterrolle“, ist Phoenix-Manager Oliver Herkelmann, der auch von der neuen Kommandit-Gesellschaft zum Geschäftsführer berufen wurde, überzeugt.
Im November hatte man bei Phoenix die neue Unternehmensstruktur beschlossen, mit leichter Verzögerung wurde dies gestern beim Notar in der Hagener Kanzlei der Rechtsanwälte und Notare „Pinkvoss Dahlmann & Partner“ umgesetzt. Sieben neue Gesellschafter für die „Basketball Hagen GmbH & Co. KGaA“ konnte der Bundesligist gewinnen, es handelt sich um die Kanzlei „Hefer Streppel Brück und Partner“, Markus-Sven Knappik, Heiner Kieft, Carsten Mahnke, Heiko Mazur, Sirus und Darius Mochrefie sowie die Tessari Transport GmbH, vertreten durch Savvas Karavelis. Die alten Gesellschafter – Ingo Bender, Michael Scheibe Jochheim, Olaf Reschop, Helmut Hefer und die Haensel/Streppel GbR – sind im Zuge einer Kapitalerhöhung ebenfalls direkt an der neuen Gesellschaft beteiligt, ihre Anteile an der Phoenix GmbH werden sie später ebenfalls dorthin überführen.
Kleinanleger sollen später ins Boot geholt werden
„Die bestehende GmbH wird nach und nach in die neue Gesellschaft übergehen. Das wird allerdings seine Zeit brauchen“, sagte Herkelmann. Und soll nach der Entschuldung der Phoenix GmbH – nach Auflagen der Liga muss man in dieser und der nächsten Saison insgesamt etwa 400 000 Euro tilgen – erfolgen. Nach der Berufung der Aufsichtsräte von KGaA – für die ersten sechs Monate identisch mit dem Phoenix-Aufsichtsrat – und Komplementär GmbH durch die Gesellschafter wird die neue Gesellschaft schrittweise den Phoenix-Geschäftsbetrieb übernehmen, möglicherweise auch bereits die Bundesliga-Lizenz für die Saison 2015/16 beantragen. Wichtig sei, so Herkelmann, dass Phoenix mit Know-how und Finanzkraft der neuen Kommandit-Gesellschaft auf eine breitere Basis gestellt und alte Strukturen aufgebrochen würden: „Das Kapital ist das eine, Netzwerk, Mitarbeit und Transparenz durch die bei der KGaA vorgeschriebene Jahreshauptversammlung sehe ich als genauso wichtig.“ Später werde sich die neue Gesellschaft für Kleinanleger öffnen und Aktien anbieten.
Angesichts des Bänderrisses von Keith Ramsey ist nicht ausgeschlossen, dass Phoenix zumindest für einen begrenzten Zeitraum einen Spieler nachverpflichtet. „Das ist ein Thema, das ernsthaft diskutiert wird“, bestätigte Geschäftsführer Herkelmann, „zumal es noch zu viele Unwägbarkeiten in der Tabelle gibt.“ Auch bei dem Muskelfaserriss von Larry Gordon habe man über einen Kurzzeit-Ersatz nachgedacht, dies aber auch angesichts der ansteigenden Form von Flügelspieler Fabian Bleck nicht umgesetzt. Auf den Centerpositionen, wo Ramsey nun über einige Wochen ausfallen wird, sei die Situation anders, da auch der Rücken von Urule Igbavboa immer wieder Probleme bereite. Im Gespräch etwa war Ex-Spieler Jacob Burtschi, der nach einer Rückenoperation seinen Vertrag bei den Frankfurt Skyliners im letzten Sommer aufgelöst hatte. Damals war vom Karriereende die Rede, nun nimmt der US-Flügelcenter beim mexikanischen Klub Soles de Mexicali einen neuen Anlauf.
Kein Comeback von Dorris
Auch Mark Dorris wird nicht nach Hagen zurückkehren. Der nach seinem Abschied im letzten Mai noch vereinslose US-Guard hatte per Twitter seine Rückkehr auf den Basketball-Court angekündigt und damit Hoffnungen bei den Phoenix-Fans geschürt. Nach Informationen dieser Redaktion spielt Dorris künftig für den Mitteldeutschen BC.